Wie die WSOP auf seiner Website bekannt gegeben hat, wird das $1 Millionen Buy-In Charity Event „Big One for One Drop“ ein offizielles Side Event der WSOP 2012 und sein Sieger mit einem Bracelet belohnt. In der Pokerwelt wird diese Ankündigung weiterhin kontrovers diskutiert.
„Cirque du Soleil“ und Poker High Stakes Spieler Guy Laliberté hat dieses $1 Millionen Buy-In Event ins Leben gerufen, um so seine Charity Organisation „One Drop“ zu unterstützen. Rund 10 Prozent des Buy-In sollen gespendet werden und dabei helfen, Menschen rund um den Globus den Zugang zu frischem Wasser zu ermöglichen.
Bereits im Juni berichteten wir von den Plänen der WSOP, an den Sieger ein Bracelet zu vergeben, sollten sich mindestens 22 Spieler für das Turnier anmelden. Diese Zahl ist laut WSOP nun erreicht und der Vergabe eines Bracelets steht nichts mehr im Wege. Die Liste der bislang angemeldeten Spieler beinhaltet u.a.: Guy Laliberté, Bobby Baldwin, Phil Ruffin, Andy Beal, Patrik Antonius, Gus Hansen, Daniel Negreanu, Johnny Chan, Tom Dwan, Tony Guoga, Jonathan Duhamel, Bertrand Grospellier, Sean O’Donnell und Daniel Shak.
Allein durch die Teilnahmegebühren dieser Spieler kommen bereits über $2 Millionen für den guten Zweck zusammen. Trotz des noblen Hintergrunds sehen viele bekannte Poker Spieler sehr skeptisch auf die Vergabe eines Bracelets und die allgemeine Tendenz zu immer höheren Buy-Ins. Schon im Juni gab es viele unterschiedlich Stimmen zu dem Event und auch nach den neusten Entwicklungen blieben kontroverse Reaktionen nicht aus:
Allen Kessler: „Die WSOP schaffte Rebuy Turniere ab, weil sie dachten es wäre, als kaufe man sich ein Bracelet. Wählt man diesen Ansatz, ist das Turnier (Anm.d.Red.: „Big One for One Drop) wirklich so, als kaufe man sich ein Bracelet. Es können ja gerade mal 50 Spieler auf der Welt überhaupt realsitisch in Erwägung ziehen dieses Turnier zu spielen. Es sollte ein sehr prestigeträchtiges Turnier sein, aber kein Bracelet Event.“
Daniel Negreanu: „Es ist ein besonderes Event, aber es schließt eine hohe Prozentzahl an Menschen aus. Ich denke es sollte ein Event ohne Bracelet sein, aber ist doch auch egal. Es ist für den guten Zweck und das ist das einzige, was es rechtfertigt.“
Andrew Brokos: „Ich habe früher im Non-Profit Sektor gearbeitet und weiß wie schwer es ist Finanzmittel aufzutreiben. Man lernt pragmatisch zu denken. Ich verstehe ganz sicher, dass ein $1Mio. Turnier obszön wirkt, wenn man daneben das Leid derer sieht, die nicht einmal Zugang zu sauberem Wasser haben. Doch unterm Strich bringt es über $2Mio. für den guten Zweck und dagegen kann man nur schwer argumentieren.“
Terrence Chan: „Ich denke es ist lächerlich, dass einige Poker Superstars derartig dagegen wettern, dass dieses Turnier ein Bracelet Event wird, weil durch das Buy-In so viele ausgeschlossen werden. Es zeigt wie sehr sie den Bezug zur Realität verloren haben, wenn sie nicht begreifen, dass bereits $10.000 Buy-In Turniere für die große Mehrheit der Pokerspieler weltweit gigantisch erscheinen. Es scheint als würden diese Spieler denken sie hätten das Gott gegebene Recht die größten Turniere der Welt zu spielen und wenn da eins ist, das noch größer ist, müssen sie es hassen“
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