Der Rechtsstreit zwischen Kazuo Okada und Wynn Resorts ist derzeit ein ganz heißes Thema der Business Welt. Vergangene Woche sprach Okada über seine Sicht der Dinge und Details aus der Geschäftsbeziehung zu Steve Wynn.
Diese startete vor zwölf Jahren. Damals investierte der japanische Milliardär viel Geld in Wynn Resorts. Doch bereits zwei Jahre darauf stellte Wynn die Weichen für eine Beendigung des Geschäftsverhältnisses.
Damals überzeugte Wynn den Japaner, dass dieser einer Klausel zustimmte. Diese ermöglicht es Mitglieder des Vorstands aus der Firma zu werfen und ihre Aktienanteile wegzunehmen, wenn sie gegen bestimmte Verhaltensregeln verstoßen.
Genau diese Klausel gestattet es nun, dass Okada aus der Firma ‚geworfen‘ wird. Man will ihn aus dem Vorstand befördern und seine fast 20% der Aktienanteile abkaufen. Allerdings zu einem Rabatt, der Kazuo Okada fast eine Milliarde Verlust bringen kann.
Dem Japaner wirft man Bestechung vor. Rund $110.000 soll er an Zuwendungen für Mitglieder der Philippine Gaming Corp. (Pagcor) aufgebracht haben. Die Regulierungsbeamten von den Philippinen sollen so angeblich geschmiert worden sein, damit sie eine Lizenz für Okada herausrücken.
Kazuo Okada spricht hier ganz offen über den Fall. Zum einen nennt er die Zahl falsch, denn der gesamte Betrag ergibt sich aus einem Trip nach Macao, bei dem auch Mitarbeiter seiner Firma beteiligt waren.
Zudem seien freie Kost und Logis Standard, wenn man Geschäftspartner einlädt. Und da man die wichtigsten Gäste in den teuersten Suiten unterbringt, kommt schnell eine solche Summe zusammen. Okada gibt zudem an, dass in der asiatischen Kultur Gastfreundschaft und teure Geschenke fester Bestandteil in der Wirtschaft sind.
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Ohnehin wirken die Anschuldigungen aus dem Hause Wynn Resorts ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Zumindest wenn man in Betracht zieht, dass Kazuo Okada im letzten Jahr eine dubiose Spende in Höhe von $135 Millionen anprangerte, welche Wynn Resorts innerhalb von zehn Jahren an die University of Macau Development Foundation zahlt. Eine solche Spende sei ohne Vergleich in der Geschichte der Universität.
Wynn möchte am hart umkämpften Cotai Strip ein zweites Casino errichten. Bisher haben neben Wynn Resorts nur zwei weitere Firmen eine Baugenehmigung erhalten, da das Bauland knapp ist. Die Regierungsbehörden der USA ermitteln bereits in diesem Fall.
Macao, genauer gesagt die High Roller Macaos, stellen dann auch das Ende der Geschäftsbeziehungen zwischen Steve Wynn und Kazuo Okada dar. Okada half dem US-Amerikaner, in der chinesischen Sonderverwaltungszone Fuß zu fassen.
Gleichzeitig startete der Japaner jedoch auch ein Projekt auf den Philippinen. Bei Wynn Resorts sieht man darin unliebsame Konkurrenz, die schwerreiche Geschäftsmänner von Macao weglocken könnte.
Okada behauptet, dass er mit Wynn einen Deal hatte und Wynn Resorts ebenfalls Geld in das Resort auf den Philippinen stecken sollte. Steve Wynn bestreitet dies, doch es liegen Dokumente vor, die zumindest belegen, dass ein großes Interesse bestand.
Einig werden sich die beiden ehemaligen Geschäftspartner sicher nicht mehr. Wie auch der Rechtsstreit zwischen Kazuo Okada und Wynn Resorts endet, der Japaner ist nicht so leicht unterzukriegen.
Neben dem Projekt auf den Philippinen hat Okada schon weitere Casinos in Asien in Planung. Der 69-Jährige hat Bauland in Siem Reap (Kambodscha) gekauft und steht in Verhandlungen mit Regierungsvertretern in Südkorea. Hierbei geht es um das prestigereiche $3 Milliarden Projekt am Incheon Airport.
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Quelle/Foto: Bloomberg