Annie Duke die Ungeduschte – Bernard Tapie der Falschsänger – Götz Schrage das Opfer

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Oh mein Gott! Wie konnte das nur passieren? Eine abgetakelte Schabracke verspricht das Blaue vom Himmel und am Ende fehlt an allen Ecken und Ende das Geld. Epic Fail bei Epic Poker und Annie Duke mitten drinnen im Strudel und nicht nur dabei. – Wir Spieler sind auch die Dümmsten. So ehrlich muss man sein. Quasi Opfer aus Passion. Jeder Hochstapler der große Summen in den Mund nimmt muss sie erst gar nicht auf den Tisch legen. Eine Million gratis und und zehn Millionen  – oder gar hundert Millionen – garantiert und alle Lemminge sind dabei. Ich selbstverständlich auch, und vielleicht gleich als erster. Kleine Lügen bestraft das Leben gleich und sie werden meistens gar nicht geglaubt. Wer groß lügt hat große Chancen auf temporären Erfolg. Wer so hohe Summen wie Phil Ivey virtuell in die Mitte schiebt, darf sich ruhig die teuerste Scheidung, und mit Craps das teuerste Hobby leisten, und bleibt trotzdem viel zu lange unser Idol. Hunderte Seiten verbreiten die zehn höchsten Pots der Vortage und wir sind alle mächtig beeindruckt. Dollars, die uns allen nicht gehören, und niemals gehören werden, steigen uns zu Kopf und wenn sie mal in unserem Kopf sind, schaltet sich das Gehirn auf Standby.  – Annie Duke war immer schon eine ekelige Legende auf den $300/600 Mixed Games der 90er-Jahre im Mirage und dann später im Bellagio. Keiner wollte neben ihr sitzen, weil sie es stets vorzog drei Tage am Stück zu spielen, statt einmal zu duschen. Hochgradig spielverseucht und somit die letzte Frau auf der Erden, der man eine fremde Million in die ungewaschene Hand drücken sollte. 

An einiges mussten wir uns ja inzwischen gewöhnen. Chris„Jesus“ Ferguson heißt nur so und ist trotzdem ein falscher Prophet. Und Howard Lederer steht selbstverständlich für die Full Tilt Schulden gerade, und wenn er sie aus dem eigenen Kofferraum zahlen muss. Allerdings muss man da schon die private Handynummer kennen und es schadet auch nicht wirklich, wenn man einen prominenten Namen hat. Fehlt nur noch Bernard Tapie, der jetzt wieder „Group“ als ersten Vornamen fühlt. Ein dreiminütige Recherche würde reichen, um zu erkennen, dass die Auszahlung der Spielerguthaben wahrscheinlich äußerst niedrig priorisiert war. Wenn es in der äußert bunten Vita von Bernard Tapie eine Konstante gab, dann war es sich selbst immer in die erste Reihe zu stellen, wenn es ums Kassieren ging. Die Schulden werden dann den anderen dummen Investoren überlassen, oder man zieht weiter und lässt verbrannte Erde den Bach runter gehen, um es mal wirklich hilflos hässlich auszudrücken. – Selbstverständlich hätte es zufällig eine Art kurzfristiges Parallelisieren der Interessen geben können. Die offenen Forderungen werden ausbezahlt – sicherlich von jemand anderem – damit der große Coup in der Tradition von Bernard Tapie nicht gestört wird. Wenig wahrscheinlich, aber ich kann verstehen, dass man sich als geschädigter Spieler an jeden Strohhalm klammert. Das falsche Spiel von Bernard Tapie ist zugegeben nicht ganz so leicht zu durchschauen und mitunter recht schwer zu beweisen. Der falsche Gesang allerdings ist evident und selbst auf der nach unten offenen DSDS-Skala für üble Intonation bemerkenswert konsequent. 

Was machen die Wildecker Herzbuben gerade? Die suchen vielleicht ein neues Betätigungsfeld und besser singen können sie auch. Der noch zu gründenden Group Wildecker Herzbuben gebe ich exakt dieselben Chancen wie der Group Bernard Tapie. Vielleicht sogar einen Hauch bessere Chancen, allerdings wenn es schief geht, findet sich Bernard Tapie im Gefängnis deutlich besser zurecht. Für ihn quasi ein Heimspiel und Freunde hinter schwedischen Gardinen hat er sicher auch genug. Man kennt sich unter den Großinvestoren ohne eigenes Kapital.  – Oder Nacktmodell Micaela? Von der würde ich mich gerne sanieren lassen und meine $69 Dollar auf Full Tilt darf sie auch gleich behalten fürs nächste Busen-Upgrade. Wobei, ich sollte mich da bei der eigenen Nase packen. Auch ich, mit all meiner von mir selbst zugesprochenen Schlauheit, wurde schon zweimal Opfer von Hochstaplern. Der Schaden war nicht allzu gewaltig, aber peinlich ist es mir bis heute. Einmal habe ich mit jemanden, der original keinen Cent einstecken hatte für meine Verhältnisse recht hoch Backgammon gespielt und für meine limitierten Fähigkeiten recht hoch gewonnen. Finanzieller Schaden etwas mehr als 500.-E, dafür wurde mein Ego mehr als nur ein wenig ramponiert. So simpel und schlicht ließ ich mich da über den schmuddeligen Tisch der schmuddeligen Bar ziehen. Einfach zwei üble Zuhälter mit viel Geld erwähnen, die ich selbstverständlich rein zufällig kenne. Ein paar Bemerkungen über den eigenen Mercedes CL 63 AMG  – „Vielleicht in der Stadt doch ein wenig übermotorisiert und fressen tut das Arschloch seine 25 Liter, aber nur wenn ich sparsam fahre“  – und schon war ich Opfer meiner Blödheit. Ich kann mir doch kein Geld  vorher zeigen lassen von so einem Sir, noch dazu mit den untadeligen Referenzen. Immerhin der Vorname hat gestimmt, sonst aber rein gar nichts. – Irgendwann habe ich dann einen der beiden gemeinsamen Bekannten getroffen und mich gleich erkundigt. „Dem hast aber kein Geld gegeben dem Flachgeier?“ war die erste Gegenfrage. „Dem ein Geld geben? Niemals! Ich bin doch nicht dumm!“ war meine gelogene Antwort. – Immer noch sanne ich alle Gesichter  aus den Augenwinkeln in der Hoffnung den angeblichen CL 63-Fahrer zu finden. Vielleicht sollte ich mich wieder ein wenig mehr in Spelunken herumtreiben. – Selbstverständlich nur um meine Ehre wieder herzustellen. Aus welchen Gründen auch sonst? 

Götz Schrage

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