Im vergangenen Juni trat Barton US-Kongressabgeordneter bei der WSOP auf und rief „Shuffle up and deal“. Am selben Tag präsentierte Barton einen Gesetzesentwurf, welcher es allen US-Bundesstatten erlauben soll separat zu entscheiden, ob sie Online-Gaming für ihre Bürger erlauben wollen oder nicht. Seitdem gibt es in den Parlamenten der US-Bundesstaaten rege Debatten in welche Richtung man sich in dieser Frage positionieren will. Neueste Entwicklungen gibt es diesbezüglich in Utah, Hawaii und Iowa.
Mormonenstaat Utah will der neunte Staat werden in dem das Online Gambling endgültig auf die Verbotsliste kommt. Das Gesetz HB0108 soll Online Gambling in allen Formen verbieten. Der entsprechende Entwurf ist nun auf dem Schreibtisch von Gouverneur Gary Herbert gelandet, nachdem er den Parlamentsausschuss am 2. März mit 62:10 Stimmen und drei Stimmenthaltungen passiert hat.
Der Gesetzentwurf wurde Ende Januar durch den Republikaner Stephen Standstrom als präventive Maßnahme gegen jede Aufweichung der staatlichen Gesetzgebung durch Bundes-Gesetzgebung eingeführt.
Mit der Novellierung des Wire Act, 18U.S.C. § 1084, einem 50 Jahre alten Gesetz war am 23. Dezember allen Gegnern einer Legalisierung des Online-Gamblings vor allem auch dem Department of Justice (DOJ) die Grundlage entzogen worden Online-Gambling per se als illegal bezeichnen zu können.
Um vor allem den indianischen Casinos nun jede Möglichkeit eines Schlupflochs Richtung Etablierung von Glücksspiel in Utah zu verbauen, hat Standstrom nun den Gesetzesentwurf eingebracht.
Es wird fest damit gerechnet, dass Gouverneur Herbert das Gesetz passieren lässt. Utah ist neben Hawaii der einzige Staat in dem bisher jede Form von Glücksspiel verboten war. Nun wird Utah wohl bald der neunte Staat, der durch eine eigene Gesetzgebung gegen die Legalisierung von Online Gambling vorgehen wird.
Hawaii
Im Gegensatz zu Utah hat es in Hawaii in den vergangenen 30 Jahren immer mal wieder Versuche (insgesamt 150) gegeben das allgemeine Verbot von Glücksspielen zu brechen.
Erst im Januar hatten Parlamentsabgeordnete einen weiteren Versuch gestartet, nicht nur Landcasinos und Lotterien, sondern auch Online-Gambling zu legalisieren. Ein Bestandteil der Offensive war eine in Auftrag gegebene Studie, die den sozialen Einfluss eines Casinos in Waikiki untersuchen sollte.
Der Republikaner Angus L.K. McKelvey, einer der Unterstützer der Legalisierung aller Formen des Glücksspiels in Hawaii zeigte sich allerdings kürzlich überaus pessimistisch bezüglich der Legalisierung des Marktes. Alle vorgebrachten Initiativen seien „momentan tot“.
Auch das Resümee der vom Parlament in Auftrag gegebenen Studie spricht eine klare Sprache. So würde alle Formen des Glücksspiels soziale Strukturen, vor allem auch Familien zerstören und zögen Kriminalität und Sucht an.
Iowa
In Iowa hat vergangene Woche ein Gesetzentwurf den Senat passiert, das eine Legalisierung des Online-Gamblings vorsieht. Viele Branchenexperten und Spieler hatten große Hoffnungen, dass der Gesetzentwurf nun auch seinen Weg über das Repräsentantenhaus auf den Schreibtisch des Gouverneurs gehen würde.
Kraig Paulsen, Sprecher der Iowa-Repräsentantenhaus, sagte, dass er nicht beabsichtigt den Gesetzesentwurf am Leben zu erhalten. Das Repräsentantenhaus hatte die Deadline zur Abstimmung am 16. März verstreichen lassen. Paulsen erklärte, dass er die Meinung auch der republikanischen Kollegen im Senat respektiere, er allerdings in seinem Haus kein großes Interesse für eine Legalisierung des Online-Gamblings sehe. Einzige Chance sei, dass das Repräsentantenhaus nun einen eigenen Gesetzesentwurf erarbeite. Große Hoffnungen auf eine baldige Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes solle sich in Iowa allerdings keiner machen.
Die größten Chancen bezüglich einer Legalisierung von Online-Poker werden Kalifornien und New Jersey eingeräumt. Dort will man schon bald Nevada folgen, wo bereits im Sommer 2011 ein entsprechendes Gesetz verabschiedet worden war.