Der Streit um das Glücksspiel Recht nimmt immer wieder bizarre Formen an. Die Gegner heben den Schutz der Bürger hervor, die Befürworter berufen sich auf Steuereinnahmen und ausreichende Suchtprävention. Die Automatenindustrie wiederum, versucht mit Geld zu überzeugen.
Während der Glücksspielstaatsvertrag noch heiß diskutiert wird, geht es auch bei den Gesetzen für die Spielautomaten zur Sache. Im Bundestag wird über eine strengere Regelung beraten. Damit die neuen Gesetze nicht gar zu streng ausfallen, macht sich die Industrie mit Spenden beliebt.
Die Organisation LobbyControl bemängelt den enormen Einfluss der Glücksspielindustrie: „Die Nähe zwischen der Automaten-Industrie und den Parteien ist viel zu groß, vor allem zur FDP“, so Felix Kamella von LobbyControl im Interview mit der Frankfurter Rundschau.
So hat beispielsweise 2010 der Verband AWI Automaten-Wirschaftsverbände-Info GmbH zu einem gemütlichen Skatturnier in den Bundestag geladen. Kamella komentiert: „Es geht um die politische Landschaftspflege. Persönliche Kontakte im Bundestag sind sehr wichtig.“
Wie eng verknüpft Industrie und Politik sind, zeigt das Beispiel Prolog. Die Firma übernimmt für die FDP unter anderem Sponsoring an Parteitagen. Zu einem der Gesellschaftern gehört Herbert Schlottmann, seines Zeichen Vorstandsmitglied der Gauselmann Stiftung.
Die Politiker der SPD warnen. Der aktuelle Entwurf zur neuen Spielverordnung für Spielautomaten ist nicht ausreichend, um Spielsuchtprävention zu gewährleisten. Bundesbürger verspielen jährlich mehr als €4.000.000.000 bei Automatenspielen.
Quelle: Frankfurter Rundschau