Der neue Glücksspielstaatsvertrag braucht ein dickes Polster. Von allen Seiten wird er kritisiert. Wissenschaftler, Politiker, Szenekenner und viele weitere mehr, verurteilen den Vertrag, an dem die 15 Bundesländer weiterhin stur festhalten. Und das trotz Kritik seitens der EU-Kommission und das wohl folgende Vertragsverletzungsverfahren. Jetzt meldet sich auch noch die Automatenbranche zu Wort.
Die Automatenbranche in Deutschland übt heftigst Kritik am Glücksspielstaatsvertrag. „Was die Regulierung von Glücksspiel betrifft, herrscht in Deutschland Chaos“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie, Paul Gauselmann, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dadurch sei Deutschland nicht wettbewerbsfähig, solange sich die staatlichen und gewerblichen Spielangebote weiterhin bekriegen. Vor allem das Geschäft mit dem Internet sei katastrophal geregelt, sodass dort der größte Störfaktor lauert.
Gauselmann ist sich sicher, es gehe den Ländern nur um die Einnahmen. Die rechtfertigten Beschränkungen mit der Bekämpfung der Spielsucht sei reine Scheinheiligkeit. „Sie machen ihre Gesetze selbst, sie betreiben die Betriebe selbst, und sie kontrollieren und bestimmen den Geldfluss“, kritisierte er.
Es sind sich eigentlich alle einig. Der neue Glücksspielstaatsvertrag ist nicht wettbewerbsfähig und verstößt gegen die Richtlinien der EU. Trotzdem halten die Bundesländer, bis auf Schleswig-Holstein daran fest.
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