Lange wurde gegen das Sammeln und Auswerten von Spielerdaten nichts unternommen. Nun hat mit PokerStars erstmals ein Online-Anbieter rechtliche Schritte gegen solche Aktivitäten eingeleitet. Im Ziel: Poker Table Ratings (PTR.com).
„Die Leute von PTR haben in letzter Zeit immer häufiger Schritte unternommen, um ihre Aktivitäten zu verschleiern und sich möglichen rechtlichen Konsequenzen zu entziehen. Nun sind wir ihnen aber auf der Spur und werden es bleiben.“ Mit diesen Worten hat Lee Jones, Head of Home Games bei PokerStars in seinem Thread bei 2+2 die nun eingeleiteten juristischen Schritte gegen die Data-Mining-Website Poker Table Ratings (PTR) kommentiert.
PokerTableRatings.com macht seit längerem Geschäfte mit dem Verkauf von statistischen Daten über Online-Poker-Spieler. So können Spieler die Gewinn- und Verlustraten ihrer Gegner ermitteln sowie Informationen über die jeweilige Spielweise erhalten. Mit dem Verkauf von Hand Histories macht PTR außerdem seit langem signifikante Umsätze.
Und obwohl kein Online-Anbieter das Data-Mining gestattet und umfangreiche technische Maßnahmen gegen die „Spionage“ ergriffen werden, scheinen Seiten wie PTR nach wie vor prächtig zu gedeihen.
Nicht mehr lange, wenn es nach den Vorstellungen von PokerStars geht. Der Marktführer hat deshalb erstmals Unterlassungsbriefe an die Firma gesendet. PTR verstoße eindeutig gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und verletze das geistige Eigentum (infringement of intellectual property).
PTR sollte, so Jones das durchaus als Ernst gemeinte Drohung verstehen. Sollte die Seite weiterhin Daten auf PokerStars sammeln, würden „Anwälte in unterschiedlichen Gerichtsbezirken“ auf ihren Einsatz warten.