Thomas Austin „Amarillo Slim“ Preston ist tot. Die Pokerlegende wurde bereits vor zwei Wochen in ein Hospital eingeliefert. Nun hat er den Kampf gegen den Krebs verloren. Er verstarb im Alter von 83 Jahren in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Nähe seiner Heimatstadt Amarillo.
Auf viele Höhepunkte kann man in dem Leben des Texaners zurückblicken. Nur wenige haben so viel Pokergeschichte geschrieben wie er. In den 60er Jahren zog er mit Doyle Brunson und Sailor Roberts, als sogenannte „Road Runner“, quer durch den Wüstenstaat im Süden der Vereinigten Staaten, um die Pokerwelt zu erobern. 2004 sagte er dies in einem Interview über seine wilden Zeiten mit seinem Team: “Dolly, Sailor Roberts and myself had started on the road together as youngsters. For over seven years, we played out of the same bankroll – sharing our wins and losses. I doubt if there ever will be three Poker partners with the kind of playing talent we had… Any on of us could pinch-hit for the other when he was tired or just not feelin’ right. We had been one hell of a team”.
Seit 1970 gibt es die World Series of Poker. Damals ein noch eher überschaubares Event, da die Spielerzahlen in den Anfangstagen gerade einmal einstellig waren. Benny Binion, der die Serie ins Leben gerufen hat, sah in Amarillo Slim einen hervorragen Repräsentanten, um die Idee voranzutreiben. 1972 ging Preston unter acht Teilnehmern als Sieger hervor und durfte sich als dritter Spieler mit dem Titel WSOP Champion rühmen.
Vier WSOP Bracelets konnte Amarillo Slim insgesamt gewinnen, zwei davon beim Pot Limit Omaha. $600.000 konnte er in seiner Karriere, bei Live Turnieren, an Preisgeldern einstreichen, wobei man berücksichtigen muss, dass sich die Wertigkeit des Dollars über die vielen Jahre veränderte. 1992 wurde er in die Poker Hall of Fame aufgenommen und ist dort neben 41 weiteren Mitgliedern zu finden.
Im Mai 2003 veröffentlichte Preston seine Autobiografie Amarillo Slim in a World Full of Fat People (Amarillo Slim in einer Welt voller fetter Leute), in der er einige Geschichten über Pokerspiele mit Larry Flynt, Lyndon Johnson, Richard Nixon und anderen erzählt.
Preston war immer darauf Bedacht, den anrüchigen Ruf des Kartenspiels zu verbessern und Poker in der Allgemeinheit bekannter zu machen. Die Pokerwelt hat einen wertvollen Repräsentanten verloren.