Über ein Jahr ist seit dem Black Friday vergangen. Die Wunden sind immer noch offen. Viele Spieler hat es böse erwischt. Einer davon ist Tom Dwan. Nicht nur, dass er auch noch eine Menge Geld von Full Tilt Poker bekommen zu hat, nein, das ist nicht alles. Seit letztem Jahr darf er in seinem Heimatland, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, nicht mehr Online seiner Hauptbeschäftigung nach gehen. Nun äußerte er sich in einem Interview zu den Umständen.
In Macao gab er dem Bluff Magazine Europe ein Interview. Seitdem das Online pokern in den USA verboten wurde, haben sich viele Profis einen neuen Wohnsitz im Ausland zugelegt um ihrer Arbeit nachzugehen. Tom Dawn kann man eher als inzwischen Heimatlosen betrachten. Er zieht durch die ganze Welt um bei den größten Live Session mitzumischen.„Ich spiele sehr viel Poker. Viele Turniere in Europa, Cash Games in Macao. Ich war einige Zeit in Vegas, aber das hat seit dem Black Friday auch abgenommen. Viele Pläne basierten auf die Zusammenarbeit mit Full Tilt, doch die meisten davon gingen in die Hose. So ging es einigen Leuten. Ich habe mehrmals mit dem Gedanken gespielt umzuziehen. Doch egal wo ich bis jetzt war, in London, Vegas oder Macao, gab es pokermäßig reichlich Action und ich blieb eine Weile dort. Ansonsten hätte ich höchstwahrscheinlich wirklich meinen Wohnsitz gewechselt.“
Vieles hat sich seit dem Black Friday verändert, auch für Dwan. Man merkt das er noch tief verletzt und traurig darüber ist nicht mehr so oft in seiner Heimat sein zu können. „Früher spielte ich viel Online und ich hatte einen Deal mit Full Tilt. Damit meine ich, dass ich viel öfter in den USA war als jetzt. Auch ich bekam eine Menge Geld von Full Tilt, welches ich nun nicht mehr bekomme. Die Situation ist durchweg beschissen.“ Sein erster Gedanke war, nachdem FTP vom FBI hochgenommen wurde, dass es eine Mutwilligkeit der Behörden sei und es machte den 25-jährigen Dwan sehr unglücklich. Doch im Nachhinein wurde er eines besseren belehrt und er kann es ihnen nicht verübeln die Seite Offline genommen zu haben, denn Full Tilt verfügte nicht über die gesamten Gelder.
Seiner Meinung nach lief Full Tilt richtig gut und sucht die Schuld bei den Verantwortlichen. „Es ist absolut lächerlich, dass sie nicht die gesamten Gelder hatten. Sie hatten eine wirklich erfolgreiche Firma. Das Einzige, was sie hätten machen müssen, um diesen Wert zu halten, ist das Geld der Spieler beisammenzuhalten. Aus moralischen Gesichtspunkten hätte man nur zwei Dinge tun müssen: Zum einen sicherzustellen das nicht betrogen wird und zum anderen die Vergewisserung im Besitz aller Spielergelder zu sein. Das dürfte nicht so schwer sein. Es war ziemlich lächerlich.“
Natürlich kam auch die Frage, die in jedem Interview in Bezug auf Full Tilt Poker auftaucht. Denkst du, dass die Spieler ihr Geld zurückerhalten? „Ich habe viele Gerüchte und Dinge gehört auf die ich allerdings nicht so viel gebe…Ich sehe nicht so schwarz, wie viele andere. In Full Tilt steckt noch einiges an Werten. Die Spieler sollten im schlimmsten Fall wenigstens einen Bruchteil ihrer Gelder wieder sehen. Zahlen werde ich dem nicht beimessen. Das habe ich schon einmal gemacht und lag daneben.“
Tom Dawn zeigt ganz klar wie er zu der gesamten Situation steht. Offen wie wenig andere. Als „Spielersprecher“ will er jedoch nicht angesehen werden. Das gesamt Interview findet ihr hier.