Schöne Frauen und sonderbare Männer – Anni und Alexis in der Pokerworld – Charlie Sheen fehlt mir

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Bei Frauen kenne ich mich aus. Frauen sind meine stärkste Disziplin. Allerdings nähere ich mich jetzt einem gewissen Alter und will keinesfalls enden wie Hugh Hefner – schon alleine, weil ich Bademäntel nicht leiden kann.  – In der Pokerworld Wien trifft man immer schöne Frauen. Zumindest am Samstagabend. Für die treuen Leser von Hochgepokert.com ist mir kein Weg zu weit und kein Turnier zu mühsam und wenn Anni von „Saturday Night Fever“ – einer österreichischen trashigen Doku-Soap – zum Pokerabend einlädt, bin ich selbstverständlich dabei. Außerdem habe ich die neue Bild von Alexis San – einem weiteren Stargast des Abends –  gesehen. Besser kann man sich am Pokertisch nicht räkeln(siehe Bild weiter unten). Vielleicht könnte man das Deck besser „suiten“ und die Chips mit mehr Liebe arrangieren, aber die Figur ist Nuts. Quasi aus der Abteilung, besser geht´s nicht. Abgesehen davon, Leoparden-Bikinis mit stimmigen Leopardenstiefeln haben auch noch nie wirklich geschadet. 

Ich komme eine Stunde zu spät in die Pokerworld und deswegen exakt zur richtigen Zeit. Anni von „Saturday Night Fever“ spielt bereits. Wir kennen uns. Wir hatten einmal einen lustigen Abend verbracht zusammen mit Jens Knossalla. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die beiden sogar einander vorgestellt. Quasi das Treffen der Trash-Queens und ich mitten drinnen, statt nur dabei. Ein weiterer Turniertisch muss aufgesperrt werden. Nicht wegen mir selbstverständlich, sondern weil mittlerweile noch sechs andere Spieler warten. Dotationen werden ausgepackt, Button und Karten gebracht und dann passiert, was nur einem Glückspilz wie mir passieren kann. Vom Barhocker löst sich Alexis San zusammen mit ihrer blonden Freundin. So stell ich mir vor müssen die beiden Siegerinnen aussehen, wenn Charlie Sheen weltweit casten lässt und genau die beiden kommen jetzt zu uns an den Tisch. Dealer ist noch keiner da. Der Floorman kümmert sich darum hat er gesagt und man kann ihm das auch glauben. Die beiden Hübschen halten ihre kleinen Platzkärtchen in der Hand, aber um die kümmert sich momentan keiner. Sechs Spieler starren in die Tischmitte, obwohl es da mit Abstand am wenigsten zu sehen gibt. „Wo bitte sind die Plätze 7 und 8?“ fragt Alexis San wohlerzogen und bekommt keine Antwort. Sechs Pokerspieler schlichten zum zehnten Mal  ihre immer gleiche Startdotation. Manche haben sogar aufgehört zu atmen, weil sie lieber tot sein wollen, bevor sie sich mit zwei schönen Frauen unterhalten müssen. „Entschuldige bitte, wo sind denn die Plätze 7 und 8?“ meldet sich jetzt die blonde Granate zu Wort. Endlich erbarmt sich einer. „Dort wo keine Sessel stehen“ sagt der Junge bevor sein unwilliges Gesicht zu einer schadenfrohen Fratze mutiert und deutet auf die beiden sesselfreien leeren Plätze.  Nicht schon wieder ich, denke ich mir. Ich will keine neuen Frauen kennenlernen, auch keine wirklich scharfen. Die Europameisterschaft beginnt doch bald und überhaupt. Es muss sich doch einer finden, der weiß was sich gehört. Niemand! Ich stehe auf und hole zwei Sesseln, schiebe sie ihnen unter ihre zarten Popöchen und versuche so desinteressiert und verheiratet wie möglich zu wirken. Eine meiner schlechteren Disziplinen zugegeben. 

Der Dealer kommt. Ergin sein Name. Guter Junge mit Charme und allem was dazu gehört. „Alles klar, noch Fragen?“ sagt er und beide Mädchen schütteln artig den Kopf. „Poker kenne ich nicht wirklich“ antwortet die Blonde. „Das einzige wo ich wirklich gut bin ist Roulette. Das ist mein Spiel.“ – Ich glaube ihr und ich glaube auch, dass sie mit dieser Erkenntnis vielen Spielern kilometerweit voraus ist. Es gibt genug Pokerspieler, die irren seit zwanzig Jahren so konsequent schlecht durch jeden Pot. Ganz egal, wie groß der Casinovorteil beim Roulette auch sein mag, der persönliche Pokernachteil ist so eminent, dass die rotierende Kugel im Kessel einfach Plus-EV sein muss. Jeder soll das spielen was er kann und möglichst nicht viel Zeit mit dem verschwenden, was er niemals lernen wird. Aber das führt jetzt ein wenig zu weit und wäre eigentlich Stoff für eine eigene Kolumne.  – Doch es gibt auch nettes zu berichten von diesem spannenden Abend in der Pokerworld. Mal abgesehen vom Ungeschick mit Frauen durchwegs nette Jungs im Turnier. Bei Facebook bin ich  – wie einige meiner Freunde  – in der Gruppe  „Israel-Loves-Iran“. In der Pokerworld habe ich den Weltfrieden am Tisch so wie es sein soll. Mal eben hebräisch ins Handy geflucht und dann mit dem persischen Freund heads-up mit Fast-Nuts gecheckt. So soll es sein. Avidgor Lieberman und Mahmud Ahmadinedschad könnten in der Pokerworld etwas lernen. Ganz sicher sogar.

Apropos „lernen“. In der Pause unterhalte ich mich mit dem schadenfrohen Jungen: „Schöne Frauen muss man schlecht behandeln. Die brauchen das.“ sagt er und hat da selbstverständlich etwas falsch verstanden. Was soll ich mich überhaupt unterhalten mit jemanden, der Frauen nur vom „Play“ klicken im Internet kennt, denke ich mir, schwinge mich aber dann doch zu einer kurzen Richtigstellung auf. „Frauen in echt engen Hosen, mit platzenden Bluse und Schuhen so hoch wie das griechische Staatsdefizit müssen keine schweren Dinge tragen und wenn da kein Sessel an ihrem Platz steht, dann holt man ihn einen. Punkt“. Und weil ich gerade in Fahrt bin, erkläre ich den Unterschied zwischen Unhöflichkeit und Coolness in weiteren recht ausführlichen Beispielen solange bis mich Pokerworld Marketing-Mann Harry Pfingstl zum Fototermin mit Anni dem heutigen Stargast bittet. Hoffentlich fragt sie mich nicht nach Jens Knossalla, denke ich mir im Stillen. Es ist alles nett wie beim letzten Mal. Die Fans des österreichischen Privatfernsehens werden mich verstehen. Man ist entweder „Anni-Fan“ oder gehört ins „Tara-Lager“. Ich gehöre definitiv zu den Anni-Bewunderern, schon alleine wegen ihrer spannenden Wortkreationen und der Tendenz bei langen Sätzen die letzten Silben zu verschlucken. Das gefällt mir und manchmal übernehme ich das so ganz versuchsmäßig. 

Das Turnier geht weiter. Die Stimmung im ganzen Saal ist gut. Dieses Samstagsturnier der Pokerworld hat einfach seinen eigenen Charme und steht damit im Gegensatz zu meinem charmebefreiten Mitspieler. Erst wird das blonde Mädchen per Checkraise aus dem Turnier befördert und dann erwischt es Alexis San. Dabei hatte ich noch gehofft, sie würde am Finaltisch räkeln. Mit oder ohne Leoparden-Bikini. Da wäre ich gar nicht heikel gewesen.  – Ich werde versetzt. Noch 23 Spieler im Turnier. Anni ist gut dabei. Das Mädchen ist clever und ich wusste es immer schon. Leider wusste ich auch immer schon, dass AK gegen K9 immer Außenseiter bleiben muss. AK ist so eine langweilige Spießerhand ohne Esprit und Fantasie. Selber schuld und aus ist es für mich. Am Cashgame unterhalte ich mich ein wenig mit Pokerworld-Boss Yusuf Kurt. Nächsten Samstag feiert Alexis San Geburtstag und ich bin stellvertretend für alle Hochgepokert.com-Leser eingeladen. Wahrscheinlich gehe ich sogar da hin. Immerhin ist sie dann ein Jahr älter und ich nicht. Wir nähern uns gewissermaßen ein wenig an. Vielleicht bringt sie auch ihre blonde Freundin wieder mit und wenn ich ganz viel Glück habe ihre Mutter.  – Hat vielleicht jemand die Privatnummer von Charlie Sheen. Ich muss ihn ganz dringend ein paar Sachen fragen, weil ich weiß viel, aber Charlie Sheen weiß mehr. Definitiv.

 Götz Schrage

PS: Annie wurde übrigens Fünfte bei dem Turnier. Respekt dafür. Es gab dann auch einen Deal. Die letzten Vier haben geteilt. Quasi wie das letzte hübsche Wesen vom Tisch war hat der ästhetische Hades den Mammon verteilt. Sonderbares Völkchen die Pokerspieler. Zweifelsfrei. 

Foto Alexis San – Copyright by Felix Hallas für die POKER WORLD 

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