Eine Million Dollar Buy In. Das teuerste Pokerturnier aller Zeiten. Nichts – auch das Main Event nicht – wird bei der WSOP 2012 soviel Aufmerksamkeit erzeugen wie das so genannte BIG ONE. Wer hier spielt, geht in die Geschichte ein. Und wir stellen euch in der Hochgepokert.com Big One Serie jeweils fünf Teilnehmer vor.
Ben Lamb
Er war die große Nummer der letzten World Series of Poker. So einen Lauf hatte vor ihm noch keiner hingelegt. Erst gewann er das $10.000 PLO Championship Event (361 Spieler) und sackte 814.436 Dollar ein. Dann verlor er im $3.000 PLO-Event (685 Spieler) erst das Heads Up gewann weitere 259.918 Dollar. Es folgten ein zwölfter Platz im $10.000 No Limit Hold’em / Six Handed Championship Event ($56.140) und der Achte Platz im $50.000 Poker Player’s Championship Event für 201.338 Dollar. Zu guter Letzt enterte der 27-Jährige Amerikaner noch den WSOP Main Event Final Table, wurde dort Dritter für weitere 4 Millionen Dollar und schnappte keinem Geringeren als Phil Hellmuth noch den Titel des WSOP Player Of The Year Award vor der Nase weg. Seitdem hat Lamb keinen einzigen Cash mehr vorzuweisen. Beim BIG ONE will er aber offensichtlich nun noch mal seine Klasse unter Beweis stellen. Denn die besitzt er zweifellos. Schon mit 19 hatte sich der in Tulsa (Oklahama) lebende Lamb für den Weg als Pokerprofi entschieden. Gerade mal volljährig hatte er die United States Poker Championship gegen 400 Konkurrenten für sich entschieden und bei einem Buy In von 500 Dollar ein Preisgeld von 60.000 Dollar eingesackt. Mit den richtig teuren High Roller-Events kennt sich Lamb allerdings nicht aus. Dort wurde er selten gesehen und hat keine Cashes vorzuweisen. Beim BIG ONE nun wird man sehen, was wirklich in der Überraschungs-Box Ben Lamb drinsteckt.
Paul Phua
Der chinesische Geschäftsmann Paul Phua gehört zum Triumvirat des Macao Super Cash Games. Zusammen mit dem Malaien Richard Yong und dem chinesischen Landsmann Wang Qiang gilt er als einer der lokalen Regulars des momentan teuersten Cash Games des Planeten. Sein Vermögen soll er in den vergangenen Jahren als gewiefter Investmentbanker gemacht haben. Das erste Mal in der Öffentlichkeit tauchte Phua bei den Aussie Millions 2011 in Melbourne auf. Dort zeigte er nicht nur im Million Dollar Cash Game, dass er auch technisch mit der Poker-Elite mithalten kann. Beim $250k Super High Roller Event schied er nur einen Platz vor dem Geld aus. Phua dürfte vor allem durch sein furchtloses Auftreten einigen Vorteil gegenüber vielen Kontrahenten haben. Beim Super Cash Game in Macao riskieren er und seine Kollegen das Buy In des BIG ONE schon mal in einer einzigen Hand.
Jason Mercier
Die große Poker-Bühne betrat Jason Mercier mit einem Knall. Der Amerikaner war gerade 21 geworden und hatte noch keinen Hendon-Mob-Eintrag, als er 2008 bei der EPT in San Remo 700 Kontrahenten besiegen und dafür knapp eine Million Euro mitnehmen konnte. Und danach lief Mercier richtig heiß. Er wurde bei der EPT Barcelona 2008 Sechster (325.000 Dollar) und gewann nur wenige Wochen später bei der EPT in London den 20.000 Pfund teuren High Roller-Event für weitere 950.000 Dollar. Und auch in den kommenden Jahren zeigte Mercier, der einstmals Mathematiklehrer werden wollte, dass er zu einem der besten Live-Tournament-Spieler weltweit gehört. 2009 und 2011 gewann er jeweils ein Bracelet in einem PLO-Event. Der PokerStars Pro hat außerdem Events der WCOOP und der FTOPS gewonnen. Mit Super High Roller-Turnieren kennt sich der aus Fort Lauderdale (Florida) stammende Jason ebenfalls bestens aus. Das $25k Highroller-Turnier der NAPT in Mohegan Sun konnte Mercier gleich in zwei aufeinander folgenden Jahren gewinnen.
Bertrand „ElkY“ Grospellier
Ab spätestens 2007 (Runner Up bei der EPT Kopenhagen) war der platinblonde Franzose mit dem geheimnisvollen Cyber-Nick „ElkY“ einer der interessantesten europäischen Spieler, die auch weltweit für Aufsehen sorgten. Seine einstige Karriere als StarCraft-Profi in Korea, die extreme Spielfrequenz online (erster Spieler überhaupt, der das Supernova Elite-Level erreichen konnte) und der rasch eintretende und dauerhafte Erfolg machten Grospellier zu so etwas, wie einem Prototypen der neuen Spieler-Generation. Und im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen scheint die Leidenschaft für Poker bei „ElkY“ nicht nachzulassen. Bereits Anfang 2008 gewann er die PCA auf den Bahamas für ein Preisgeld von zwei Millionen Dollar. Aber gerade in der jüngeren Vergangenheit hat der 31-Jährige einen Erfolg an den anderen reihen können. Und es sind vor allem auch die richtig teuren Events, die ihm liegen. Vor einem Jahr gewann er innerhalb von nur einer Woche das €25k High Roller und das €10k High Roller Turbo während des EPT Grand Finals in Madrid für insgesamt eine Million Euro. In der darauf folgenden WSOP holte sich „ElkY“ das Bracelet im $10k Seven Card Stud Championship Event. Und auch in diesem Jahr war der Franzose so etwas, wie der „Mister High Roller“. Während der EPT In Berlin shippte er das €10k High Roller Event und beim €100k Super High Roller in Monte Carlo wurde er Dritter für wiederum 620.000 Euro.
Roger Teska
Roger Teska aus Indiana ist eines der größten Fragezeichen des Turniers. Er ist weder bekannt dafür besonders reich noch eine Berühmtheit zu sein. Innerhalb der Pokerszene ist sein Erfolg ebenfalls überschaubar. Mit Live-Turniergewinnen von 500.000 Dollar ist Teska weit davon entfernt seine Teilnahme am teuersten Poker-Turnier aller Zeiten zu rechtfertigen. Mit High Roller Turnieren hat Teska allerdings in der jüngeren Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Beim $25k WPT Annual Five Star World Poker Classic in Las Vegas wurde er im vergangen Jahr Vierter und gewann 372.000 Dollar. Es wird interessant sein, was noch an Details über diesen großen Unbekannten des BIG ONE ans Tageslicht kommt. Denn entweder vertrauen ein paar finanziell potente Geldgeber in die Fähigkeiten Teskas oder er ist der heimliche Erbe eines Vermögens. Vielleicht ist das Milchgesicht Roger Teska allerdings auch ein ganz gefährlicher High Roller in den großen Privat-Cash Game-Runden dieser Welt.
Hier geht es zu Teil 1 unserer Serie: Katz, Bright, Baldwin, Beal und Shak
Hier geht es zu Teil 2 unserer Serie: Peat, Laliberte, Katchalov, Newey und Ivey
Hier geht es zu Teil 3 unserer Serie: Ruffin, Rajkumar, Smith, Chan und Hansen
Hier geht es zu Teil 4 unserer Serie: Robl, Mimran, Schulman, Yong und Voulgaris
Hier geht es zu Teil 5 unserer Serie: Morgan, Trickett, Negreanu, Kyllönen und Banjout
Hier geht es zu Teil 6 unserer Serie: Einhorn, Sexton, Dwan, Duhamel und Schwartz