Pius Heinz: „Ich werde mein Bestes geben“

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Las Vegas, den 05.07.2012: Im November 2011 ging die Nachricht wie ein Lauffeuer durch Deutschland: Wir sind Poker-Weltmeister. Pius Heinz hat den ersten deutschen Sieg in der Geschichte der Weltmeisterschaft errungen, 8,7 Millionen Dollar gewonnen und sich zum Poker-Weltmeister gekürt.

Nun tritt er zur Titelverteidigung in Las Vegas an. Am kommenden Samstag startet dort das Main Event der World Series of Poker (WSOP*). Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wird es drei Starttage geben. An welchem Tag Pius Heinz ins Rennen geht, steht noch nicht fest.

Die WSOP umfasst insgesamt 61 Turniere. Heinz hat bereits an einigen teilgenommen – und das mit Erfolg: Er belegte Platz 42 (von 1607) bei dem „$2.500 No Limit Hold’em Event“ und gewann $14.039. Damit schnitt er als bester Deutscher ab und bewies mal wieder sein Können.

Zurück am Ort, der alles veränderte

Mit großen Gefühlen reist Heinz neun Monate nach seinem Sieg zurück nach Vegas. „Ich bin in Las Vegas über Nacht zum bekanntesten Pokerspieler Deutschlands geworden und verbinde natürlich sehr viele große Gefühle mit der Stadt und insbesondere dem RIO. Ich glaube, dass die Gefühle mich aber erst so richtig überrollen werden, wenn ich aus dem Flugzeug in Las Vegas steige und die ersten Schritte durchs RIO gehe“, so Heinz.

Unter einem größeren Leistungsdruck steht das Team PokerStars.de Mitglied jedoch nicht. “Natürlich hoffe ich möglichst weit zu kommen – wie in jedem Turnier – aber es wäre auch kein Weltuntergang, wenn es nicht passiert. Die Varianz in einem einzelnen Turnier ist einfach zu hoch, um sich unnötigen Druck zu machen“, so Heinz. „Ich werde rausgehen, meinen Spaß haben und mein Bestes geben.“ Auch wenn es insgeheim natürlich sein Traum wäre, den Titel noch mal zu gewinnen.

Internationale Pokerelite vor Ort

In Las Vegas wird sich Pius Heinz erneut mit den ganz Großen der Pokerszene messen. Als größtes Live-Pokerturnier der Welt lockt die WSOP Pokerspieler aus allen Ländern. So treten unter anderem auch die zwei deutschen Team PokerStars.de Mitglieder Sebastian Ruthenberg und George Danzer das Main Event an.

Auch dabei: PokerStars.de Qualifikanten

Monatelang konnten sich auch PokerStars.de-Spieler für die WSOP qualifizieren. Zu gewinnen gab es neben der Reise nach Las Vegas und dem $10.000-Startgeld für das Main Event auch ein Treffen mit Pius Heinz. „Die Qualifikanten haben sich bei PokerStars.de ja schon durch ein großes Feld gekämpft, jedoch könnte es vielleicht an der Routine in Live-Turnieren fehlen. Dennoch hoffe ich, dass es ein Qualifikant weit bringen wird“, so Heinz.

PokerStars.de führte mit Pius Heinz ein Interview:

1) PokerStars.de: Die WSOP 2011 hat im vergangenen November den Durchbruch für dich gebracht. Was für ein Gefühl ist es, jetzt nach Las Vegas zurückzukehren?

Pius Heinz: „Ich bin in Las Vegas über Nacht zum bekanntesten Pokerspieler Deutschlands geworden und verbinde natürlich sehr viele große Gefühle mit der Stadt und insbesondere dem RIO. Ich glaube, dass die Gefühle mich aber erst so richtig überrollen werden, wenn ich aus dem Flugzeug in Las Vegas steige und die ersten Schritte durchs RIO gehe.“

2) PokerStars.de: Hat das WSOP Main Event eine besondere Bedeutung für dich?

Pius Heinz: „Natürlich hat es das. Ich bin Titelverteidiger und stelle mich der Herausforderung gerne wieder gegen die internationale Elite anzutreten.“

3) PokerStars.de: Dieses Jahr reist Du als Titelverteidiger nach Las Vegas. Spürst Du dadurch einen besonderen Erfolgsdruck?

Pius Heinz: „Nein, überhaupt nicht. Die Varianz in einem einzelnen Turnier ist einfach zu hoch, um sich unnötigen Druck zu machen. Natürlich hoffe ich möglichst weit zu kommen – wie in jedem Turnier – aber es wäre auch kein Weltuntergang, wenn es nicht passiert. Ich werde rausgehen, meinen Spaß haben und mein Bestes geben.“

4) PokerStars.de: In anderen Sportarten startet der Titelverteidiger oft als Favorit ins Turnier. Lässt sich das auch auf den Pokersport übertragen?

Pius Heinz: „Das ist schwierig zu beantworten, insbesondere wegen der eben angesprochenen Varianz. Natürlich ist ein Gewinner im Normalfall auch immer ein äußerst starker Spieler, aber das Glück spielt halt auch eine große Rolle in einem Turnier mit über 6000 Teilnehmern.“

5) PokerStars.de: Mit welcher persönlichen Zielvorgabe gehst Du in das Main Event?

Pius Heinz: „Mein Bestes zu geben und so weit wie möglich zu kommen. Insgeheim wäre es natürlich mein Traum, es noch mal zu gewinnen.“

6) PokerStars.de: Was hat sich seit deinem Gewinn am Pokertisch für dich verändert? Gehen die anderen Spieler anders mit dir um?

Pius Heinz: „Jeder Spieler erkennt mich natürlich am Tisch und weiß in etwa wie mein Spielstil ist. Ansonsten erfahre ich viel Lob und auch Respekt, was mich sehr freut. Am Pokertisch zählt aber dein Skill und nicht dein Name.“

7) PokerStars.de: Inwiefern haben sich die Rahmenbedingungen zum letzten Jahr für dich verändert? Wohnst du jetzt anders in Las Vegas? Hast du wieder so viele Freunde und Unterstützer dabei?

Pius Heinz: „Verändert zum letzten Jahr hat sich eigentlich nicht wirklich etwas. Ich wohne wieder zusammen mit meinen Freunden aus der Pokerszene in einer Villa und wir werden eine gute Zeit haben.“

8) PokerStars.de: So ein Turniertag ist oft sehr lang, anstrengend und erfordert viel Konzentration. Wie bereitest du dich darauf vor und wie schaffst du es, abends wieder abzuschalten?

Pius Heinz: „Ich versuche vor einem Turnier eigentlich immer einfach locker mit meinen Freunden etwas zu unternehmen und mich über andere Themen als Poker zu unterhalten. Nach einem anstrengenden Turniertag tut ein kühles Bier im Pool schon ganz gut, um den Kopf wieder frei zu bekommen und einfach zu entspannen.“

9) PokerStars.de: Dein PokerStars.de Teamkollege Boris Becker hat mit seinem Wimbledon-Sieg 1985 einen wahren Tennisboom in Deutschland ausgelöst. Spürst Du so etwas auch, was hat sich in Poker-Deutschland in den letzten Monaten verändert?

Pius Heinz: „Witzigerweise hatte Boris genau dieses Statement zu meinem kürzlich erschienen Buch gegeben und hat den Boom durch seinen Sieg im Tennis mit meinem im Pokern verglichen. Ich merke schon, wie viel Aufmerksamkeit nun auf mir liegt und dies wird wohl auch sehr viele neue Spieler für den Pokersport gebracht haben, was mich natürlich sehr freut.“

10) PokerStars.de: Mit dir reisen mehrere „Pokerneulinge“ nach Las Vegas, die sich über PokerStars.de für das Main Event der WSOP qualifiziert haben. Welche Chancen räumst Du eher unerfahrenen Spielern ein, die wahrscheinlich noch nie an einem derartigen Live-Turnier teilgenommen haben?

Pius Heinz: „Die Qualifikanten haben sich bei PokerStars.de ja schon durch ein großes Feld gekämpft, jedoch könnte es vielleicht an der Routine in Live-Turnieren fehlen. Oft kommt noch immense Nervosität dazu, was natürlich verständlich, jedoch nicht förderlich in so einer Situation ist. Dennoch hoffe ich, dass es ein Qualifikant weit bringen wird.“

11) PokerStars.de: Du bist im April auch bei der European Poker Tour in Berlin angetreten, dem größten Live-Pokerturnier Deutschlands. Inwiefern lassen sich die beiden Turniere miteinander vergleichen?

Pius Heinz: „Bei der EPT in Berlin kommt vorwiegend die Pokerelite aus Deutschland und Europa zusammen, was bei der WSOP ja weltweit der Fall ist. Dennoch hat Berlin für mich als Hauptstadt meiner Heimat eine ganz besondere Rolle, da wir auch in Deutschland unglaublich starke Pokerspieler haben. Las Vegas trägt dem Flair der WSOP natürlich noch positiv bei.“

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