Bei uns unbekannt, in Amerika eine landesweit im TV übertragene Poker-Show: die Heartland Poker Tour. Im Route 66-Casino in Albuquerque wurde jetzt das 200. Turnier der Tour ausgetragen. Und der Gewinner war mal ausnahmsweise kein Amateur, sondern ein alter Bekannter aus dem Pro-Zirkus.
Eigentlich sind die Turniere der Heartland Poker Tour mehr mit größeren Bingo-Veranstaltungen gleichzusetzen. Der Tross kommt irgendwo in der amerikanischen Prärie an, es wird die größte Halle des Ortes gemietet und dann heißt es, hereinspaziert wer noch nie ein großes Pokerturnier gespielt hat.
Doch für die 200. Auflage in Albuquerque hatten die Veranstalter etwas Besonderes angekündigt. Und lockte das größte Pokerturnier, dass der Bundesstaat New Mexico jemals gesehen hatte eine Handvoll bekannter Gesichter an. Allen „Chainsaw“ Kessler hatte sich ebenso auf den Weg nach Albuquerque gemacht, wie Kathy Liebert, die erfolgreichste Pokerspielerin aller Zeiten. Wirkliche Starqualitäten hatte aber nur einer, Ex-Weltmeister Greg Raymer.
Und der gewann das Turnier dann auch. Sein Preisgeld: $71.875. Raymer, der in seiner Karriere neben dem WSOP-Main Event 2004 auch sieben Millionen Dollar gewinnen konnte, stellte das perfekte Kontrastprogramm zu seinem Heads Up-Kontrahenten dar. Robert Crawford aus El Paso hatte gerade einmal 180 Dollar in das Turnier investiert und vorher noch nie irgendwas gewonnen. Nun ging er mit $42.500 nach Hause, die er „in ein bisschen Vieh investieren“ wolle.
Für Greg Raymer, der den Pro-Zirkus nicht ganz im Frieden verlassen hatte, war der Ausflug nach New Mexico offenbar lohnenswert. Nach seinem Sieg sagte er: „das ist das Herz des Poker. Hier haben die Menschen noch Spaß, wollen was lernen, betreten und verlassen das Turnier mit fröhlichen Gesichtern. Ich werde mich wohl wieder mal blicken lassen.“