Die nächste Razzia hat zugeschlagen. Nachdem vor wenigen Wochen bereits in Heidelberg ein Poker-Café zum Opfer eines Polizei-Einsatz wurde, hat nun auch in Leverkusen ein Sachpreisveranstalter Pech gehabt.
Freitag Abend, 21. September 2012. Tatort: Die Kneipe Burghof in Leverkusen. An diesem Abend trafen sich dort Sachpreis-Pokerspieler, um im kleinen Rahmen gegeneinander anzutreten. Doch letzten Freitag war der Spaß vorbei. 7 Polizeibeamte sprengten das Geschehen. Nahmen Daten und Personalien der Anwesenden auf und beschlagnahmten Chips und Tische. Das übliche Prozedere – Verdacht auf illegales Glücksspiel.
Hochgepokert.com hat sich mit dem Veranstalter in Verbindung gesetzt: „Ich war selbst an dem Abend gar nicht anwesend. Ich bekam einen Anruf, dass das Turnier gesprengt wurde. Zeitgleich gab es einen Durchsuchungsbefehl direkt bei mir zuhause. Mein Rechner, verschiedene USB Sticks und Unterlagen über die Turniere wurden mitgenommen. Ich habe direkt RA Axel Mittig beauftragt, sich der Sache anzunehmen.“
Da RA Axel Mittig (Foto) im guten Kontakt zu Hochgepokert.com steht, haben wir auch diesen kurz zu dem Thema befragt. Doch leider kann dieser keine Aussage machen: „Leider kann ich der Öffentlichkeit keine Einzelheiten während den laufenden Ermittlungen preisgeben, zumal mir die Verfahrensakten der Staatsanwaltschaft noch nicht vorgelegt wurden und mir somit der vorgeworfene Sachverhalt noch nicht in allen Einzelheiten bekannt ist.“
Hochgepokert.com weiß allerdings: Der Veranstalter hat sich immer an die behördlichen Vorgaben gehalten. RA Mittig weiter: „Unabhängig vom hier vorgeworfenen Sachverhalt gilt: Wenn die Staatsanwaltschaften mit Billigung der Gerichte nun wieder beginnen sollten, massiv gegen Veranstalter von klassischen Sachpreisturnieren strafrechtlich vorzugehen, wäre dies ein bedenklicher Rückschritt und gleichzeitig ein Zeichen dafür, dass die Verfolgungsbehörden aus Gerichtsverfahren der Vergangenheit nur sehr wenig gelernt haben.“
Haben Sachpreisturnierveranstalter mittlerweile keine Chance? Sind sie das „Bauernopfer“ der Politik, die immer wieder um den Glücksspielstaatsvertrag diskutieren? Oder haben sie durch viele sogenannten „Abzock-Veranstaltungen“ sich ein Eigentor geschossen?
Hochgepokert.com bleibt an dem Fall dran und wird über dessen Ausgang berichten.
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