Der Wettmarkt ist weltweit ein riesiges Geschäft, wo Unmengen an Gelder umgesetzt werden. Wo Geld verdient wird, wird auch betrogen. Es ist die ganz dunkle und hässliche Seite des Sports: Immer wieder werden Spielausgänge manipuliert und oftmals sind Spieler oder Schiedsrichter in diese Skandale verwickelt. Nach Deutschland und Italien hat jetzt auch Frankreich einen solchen handfesten Skandal.
Wie das österreichische Nachrichtenportal derStandard.at berichtet, kam es am vergangenen Sonntag nach dem Handballspiel Montpellier gegen Saint Germain Paris zu einer spektakulären Polizeiaktion. Direkt in der Umkleidekabine wurden Ex-Welthandballer Nikola Karabatic, dessen Bruder Luka und fünf weitere Spieler festgehalten und direkt verhört.nach dem Verhör nahm die betroffenen Spieler in Gewahrsam und brachte sie mit Blaulicht zur örtlichen Polizei.
Bei der am Mittwoch bekannt gewordenen Affäre geht es um die sensationelle 28:31-Niederlage des französischen Rekordmeisters und Champions-League-Siegers von 2003 am 12. Mai beim abstiegsgefährdeten Club Cesson-Rennes HB. Montpellier stand damals schon als Meister fest, die späteren London-Olympiasieger Nikola Karabatic und Honrubia waren wegen Verletzung nicht dabei.
Auffällige Wettumsätze auf einen Halbzeitrückstand und eine spätere Niederlage Montpelliers machten die Behörden aufmerksam. Bei polizeilichen Ermittlungen kam heraus, dass viele Frauen oder Freundinnen der betroffenen Spieler Wetteinsätze getätigt hatten. Der Anwalt von Karabatic, Eric Dupond-Moretti, sagte dem Radiosender RTL, dass zwar Einsätze getätigt worden, einen Betrugsvorwurf wies er aber vehement ab.
Den deutschen Handballfans ist der Serbe Karabatic noch gut bekannt. Von 2005 bis 2009 spielte er für den THW Kiel und gewann als wichtigster Stammspieler unter anderem das Triple im Jahr 2007. Dafür hagelte es diverse Auszeichnungen. Die Fans wählten ihn zum THW-Spieler der Saison 2005/2006. Die Kieler Nachrichten verliehen ihm die Auszeichnung Kieler Sportler des Jahres 2006. 2008 holt er olympisches Gold und ein Jahr später wurde er mit Frankreich Weltmeister in Kroatien.