Das chinesische Staatsoberhaupt Hu Jintao hat erst kürzlich vor der massiven Bedrohung der politischen und gesellschaftlichen Struktur Chinas durch Korruption gewarnt. Ungewohnt deutlich mahnte er an, dass es sogar die Partei existenziell bedrohe wenn der gegenwärtigen Entwicklung der Korruptionsausweitung nicht Einhalt geboten werden kann. Korrespondenten der Washington Post und der Financial Times berichten jetzt von einer neuen und recht kreativen Bestechungsmasche in der Volksrepublik. Poker erfreut sich auch in China wachsender Popularität, obwohl natürlich offiziell verboten. Ein Geschäftsmann aus dem Immobiliensektor hat nun passend zum neuen Trend ein neues Bestechungsmodell entworfen. Er organisiert High Stakes Poker Partien zu denen hochrangige und einflussreiche Beamte eingeladen werden.
Diese eingeladenen Gäste dürfen auf Kredit, der großzügiger weise vom Unternehmer gestellt wird, an dem Spiel teilnehmen. Ein professioneller Pokerspieler im Auftrag des Immobilienmoguls nimmt ebenfalls an der Partie teil und bekommt vorab die Anweisung, an wen er möglichst hoch zu verlieren hat. Mit dieser Masche fällt es dem Unternehmer leichter, für ihn wichtige Politiker anzusprechen und ein breites Netzwerk an ihm wohlgesonnenen Offiziellen zu bedienen.
Illegale Pokerpartien wurden natürlich auch schon in der Vergangenheit mit vordefinierten Zielen organisiert. Normalerweise geht es jedoch darum, gezielt Personen zu betrügen und ihnen das Geld abzunehmen. Diverse Mafiaorganisationen bieten dabei auch Kredite an, die die Verlierer noch angreifbarer machen und sie üblicherweise extremen Wucherzinsen aussetzen. Diese Machenschaften sind aber auch in Deutschland anscheinend nicht unüblich. Hochgepokert.com berichtete schon 2011 zum Falle Schnitzler über illegale Geldverleiher auch in deutschen Spielbanken.
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