Hallo, mein Name ist Tobias Falke und ich arbeite mittlerweile seit über 3 Jahren für Hochgepokert.com – die wohl beste News-Seite der Welt. Warum ich Redakteur geworden bin? Ich liebe Poker! Und ich spiele einfach unheimlich gerne – allerdings ohne großen Erfolg. Bisher konnte ich Live einzig im King’s Casino in Rozvadov einen Cash vorweisen. Online fang ich erst gar nicht an zu berichten. Die Bad Beat Storys lese ich fast täglich in den Kommentaren. Aber einen ROI von -8% sagt auch schon alles.
Jetzt langt es. Ich rechne ab, schonungslos und mit vollem Risiko. Freunde von Hochgepokert.com, es ist an der Zeit meinen aufgestauten Hass loszuwerden. Hass auf Euch User, Hass auf das Finanzamt, Hass auf Alles. Willkommen zu meiner ersten Hass-Kolumne.
Hass auf die User
Ich finde es mehr als lächerlich, was sich manche User hinter Synonymen erlauben. Wie beleidigend manche Kommentare gegenüber den Redakteuren oder Poker-Spieler sind, ist vollkommen unverständlich. Kommentare über das Aussehen von Dominik Nitsche sind nicht nur niveaulos, sondern auch zutiefst beschämend. Manche User argumentieren hier mit: „Man steht in der Öffentlichkeit und muss mit Kritik leben.“ Doch leider ist das in keiner Weise Kritik, nicht einmal im entferntesten Sinne. Es ist einfach nur beleidigend und bringt weder dem User noch der Ziel-Person einen positiven Effekt.
Doch der eigentliche Hass geht hier nicht an die User, die wahllos hinter Synonymen Alles und Jeden schlecht machen müssen. Schuld daran ist die Gesellschaft. Fast jeder hat heute einen Facebook Account, einen Youtube Kanal, oder treibt sich auf irgendwelchen Foren rum. Das wird einem schon fast zwanghaft aufgetragen. Jede Firma besitzt einen Facebook und/oder Twitter Account. Das Ziel: Sich besser auf dem Markt positionieren! Man kann sich bereits Social Network Berater kaufen, die einem das Unternehmen im WWW schmackhaft machen. Auf Sport1 und andere Sender gibt es sogar „Facebook Experten“, die ihr Geld dafür bekommen, Kommentare der User zu passenden Themen zu suchen.
Doch das Schlimmste an dieser Farce ist, dass man heute einfach keine Zeit mehr hat, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Was heute das Top-Thema ist, ist morgen schon wieder vergessen. Und schon muss man sich eine neue Meinung bilden. Die Schnelllebigkeit der heutigen Gesellschaft drängt uns auf schnelle Meinung ohne großen Hintergrund. Und dies spiegelt sich bei den Kommentaren wieder. Da schreibt man einen gut recherchierten Artikel, der für viele Leser interessant ist und dann folgen die ersten Kommentare:
User A: „Ich finde den Artikel totale Scheiße.“
User B: „Was laberscht du? Der ist total geil.“
User A: „@User B: Du bist schwul.“
User B: „Ich piss deiner Mutter die Augen aus dem Kopf.“
User C: „@all: Hey Freunde, habt euch doch mal lieb.“
User A: „@User C: Verpiss dich und lass uns in ruhe.“
Wenn sich Leute in Foren bereits so streiten, alles und jeden auf die vulgärste Weise schlecht machen, da ist bei mir der letzte Funke Hoffnung am Weltfrieden gestorben. Wenn wir Menschen es noch nicht mal schaffen, vernünftig miteinander in öffentlichen Foren zu kommunizieren, wie sieht die Welt dann in 20 Jahren aus?
Hass auf das Finanzamt
Das Finanzamt hatte noch nie wirklich viele Freunde. Mich werden sie sicher nie als Befürworter ihrer Entscheidungen gewinnen. Das Urteil im Falle Eddy Scharf hat mich zu tiefst erschüttert.
Wie Team PokerStars Pro Michael Keiner richtig bemerkt hat, wird argumentiert, dass wir Pokerspieler „Dienstleistungsgeber“ sind und somit ein Gewerbe betreiben. Fakt ist allerdings, dass wir diejenigen sind, die bezahlen. Wir zahlen Rake bei den Cash Games, zahlen Fee bei den Turnieren. Wir müssen uns an die Regeln des Casinos halten – dann spielen, wann das Casino es uns vorgibt. Noch schlimmer: Das Casino gibt uns vor, wo wir zu sitzen haben. Wir haben keine Chance, uns unsere „Kunden“ die mit uns am Tisch sitzen gezielt auszusuchen. Das ist pervers, absurd und nicht vertretbar. Bekommt nicht jeder vernünftig denkende Pokerspieler hier Hass auf das Finanzamt?
Am liebsten würde ich das größte Paket das es bei der Deutschen Post gibt kaufen. Ich glaube, dass ist Faltkarton Größe 7 (60cm x 40cm x 30cm), für €33,00! Dann würde ich es mit diesem hier vollstopfen – Randvoll, bis nichts mehr geht! Das Geld wäre es mir Wert!
Noch besser ist es, wenn wir dass alle zusammen machen würden. Jeder von uns bereit solch ein Päckchen vor mit dem Hinweis: „Wer uns bescheißt, scheißt sich selbst an!“ Unterschrieben von uns Allen! Empfänger: Finanzamt – Empfangsdatum: 24.12.2012. Ein Weihnachtsgruß!
Natürlich ist mir bewusst, dass solch eine Aktion wohl keinen positiven Effekt verursachen wird. Allerdings würde es mir für den Moment viel besser gehen, wenn ich mir vorstelle, wie der Finanzbeamte die Päckchen öffnet. An einem Tag hunderte von „vollgeschissenen“ Päckchen öffnen, mit der gleichen Nachricht von verschiedenen Absendern – Ein Traum! Seid ihr dabei?
Fazit
Ich werde weiterhin ein schlechter Pokerspieler bleiben, wie rund 90% von uns. Daran wird sich wohl auch nichts ändern. Allerdings geht es mir besser, wenn ich meinen Hass von der Seele schreiben kann. So kann ich befreiter für die interessierten Leser von Hochgepokert.com die neusten Informationen schreiben.
Bis zur nächsten Hass-Kolumne!
Euer Tobi
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