Rien ne va plus hieß es gestern zum letzten Mal in der Spielbank Travemünde. Nach fast 200 Jahren schließt das Casino seine Pforten. Viele Einheimische und Stammgäste trauern um diesen Umstand. Der Vorort entwickelte sich nicht so dynamisch wie andere Orte an der Lübecker Bucht. Damit begründete Matthias Hein, Geschäftsführer der Spielbanken Schleswig-Holstein, die Schließung des historischen Casinos in Travemünde.
Bereits im Sommer stand es fest: Die Spielbank wird zum Ende des Jahres geschlossen. Ende September lief bereits der Pachtvertrag des Casinos in Travemünde aus und damit auch seine geschichtsträchtige Spielbank-Ära. Fast 200 Jahre lang fanden spielbegeisterte Menschen ihren Weg zu dem Prunkbau an der Kaiserallee. Seine Glanzzeiten erlebte die Spielbank in den 60-er und 70-er Jahren. In dieser Zeit verbuchte das Casino Travemünde nach Baden-Baden bundesweit die höchsten Umsätze. Viele prominente Gäste zählte man zum Kundenstamm. Die „fetten Jahre“ sind allerdings schon fast in Vergessenheit geraten. „Die Zeiten, in denen es hier prunkvoll zuging, sind seit 30 Jahren vorbei“, sagt Andree Bannas, technischer Leiter des Casinos am Ostseestrand.
Doch das Glücksspiel wird in Lübeck weiterleben. Geplant ist eine Neueröffnung des Casinos mit einem modernen Konzept und ungefähr 50 Mitarbeitern im Lübecker Park Inn Hotel. Lange wurde versucht die Spielbank in Travemünde am Leben zu erhalten. Doch diverse touristische Projekte wurden nicht umgesetzt. Geschäftsführer Matthias Hein äusserte sich wie folgt zu dem Umzug:„Auch uns fällt der Abschied nicht leicht. Wir haben lange auf Travemünde gesetzt, doch es gibt keine Alternative zum Umzug…Auch die Welt der Spielbank hat sich gedreht. Wir brauchen ein stadtnahes Umfeld mit viel Leben das ganze Jahr über.“
Das neue Konzept soll nicht nur spielbegeistertes Publikum anziehen, sondern zielt auf ein abendliches Unterhaltungspaket ab – ein Mix zwischen Lounge, Bar, Entertainment und Glücksspiel. „Wir werden uns viel breiter aufstellen, und wollen dadurch neue Gäste gewinnen, auch solche, die gar nicht spielen“, so Hein.
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