Unser Sport Redakteur Stig Top-Rasmussen hat sich mit dem verübten Raubüberfall an seinem Landsmann Theo Jorgensen beschäftigt und folgende Details in Erfahrung bringen können:
Wie heute bereits von Tobias Falke berichtet, wurde der dänische Team PokerStars Pro gestern Abend 22.00 Uhr überfallen und angeschossen. Jetzt sind noch weitere Details ans Licht gekommen.
Theo gilt im Pokermilieu als einer der sympathischsten Pokerspieler überhaupt. Daran kann ich mich nur anschließen. Ich hatte das Vergnügen einige Male mit ihm am Tisch zu sitzen. Er hat stets einen Joke oder gute Geschichten auf Lager.
Besonders erinnere ich mich an eine Cash Game Session im Casino Odense vor 2-3 Jahren. Theo kam relativ spät, gegen 23:00 Uhr leicht angetrunken zu mir an den Tisch. Die nächsten Stunden unterhielt er den Tisch mit Anekdoten. Dabei wurde auch das Thema Raubüberfälle angesprochen. Kurz zuvor wurde einem anderen dänischen Pokerspieler die Wohnung leer geräumt, ein weiterer vor dem Casino Kopenhagen ausgeraubt. Theo erzählte, so etwas wäre seine schlimmste Befürchtung, vor allem dachte er an seine Kinder und Freundin.
Er berichtete, dass er alles Mögliche getan hat, um diesen Szenarium zu entgehen. Seine Adresse ist geheim, er hatte nach eigenen Aussagen nicht nur viele Alarmanlagen installiert, sondern auch andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wovon er uns nicht in Kenntnis setzen wollte. Außerdem habe er nie mehr als 100,- Euro in bar zu Hause. Er hat auch jede Gelegenheit genutzt dies durch die Presse bekanntzugeben, leider ohne Erfolg.
Am Ende des Artikels schrieb er folgendes in Deutsche übersetzt: „Sollten sie kommen, bekommen sie selbstverständlich die 800 kr. (110 Euro), die ich da habe. Meine Freundin hat noch weniger. Also wenn Ihr sie trefft, könntet ihr das weiterleiten.“ Ein typisches Theo Jorgensen Kommentar.
Laut den neuesten Informationen zum Fall stimmte diese Aussage leider nicht. Er hatte 2000,- Euro und 20.000 Kronen (ca. 2700 Euro) in bar Zuhause liegen, womit die Räuber entkamen. Zuerst haben sie ihm in sein Schienbein geschossen, um an den Schlüssel vom Tresor zu kommen. Als sie feststellten, dass nichts mehr zu holen war, wurde ihm erneut in seinen Oberschenkel geschossen, bevor sie spurlos verschwanden. Die Frage ist, wie konnten die Täter die Privatadresse von Theo Jorgensen ausfindig machen? Theo ist erst vor Kurzem in sein neues Haus umgezogen. Es liegt fast am Ende einer kleinen, wenig befahrenen Straße, welches von weiten nicht zu sehen ist.
Ich frage mich, ob sie über Insiderwissen verfügten. Auf alle Fälle bleibt vorerst abzuwarten, ob sie gefasst werden. Ich hoffe, dass Theo die notwendige Operation gut überstanden hat und wünsche ihm und seiner Familie gute Besserung.
Vor wenigen Minuten hat Theo via Facebook folgendes Statement veröffentlicht (Wir haben es sinngemäß für euch übersetzt): „Es ist wichtig zu erwähnen, dass ich ein sehr vorsichtiger Mensch bin. Ich habe alles mögliche getan, um auf diese Situation vorberetet zu sein. Ich habe diverse Alarmanlagen und fast kein Bargeld bei mir Zuhause. Leider stellte es sich heraus, dass dies nicht genug Vorsicht war. Mir geht es den Umstände entsprechend gut, und jetzt will ich mich nur noch mich selbest und meine Familie kümmern, damit wir das Geschehene gut verarbeiten können. Theo…“
Stig Top-Rasmussen