Razzia in Heidelberg: Die Ermittlungen dauern noch an

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Im Juni 2012 stürmten über 100 Beamte ein Café in Leimen, in der Nähe von Heidelberg. Die Beamten nahmen 22 Personen fest, darunter vier der Veranstalter. Ermittelt wird gegen fünf mutmaßliche Haupttäter sowie gegen sieben Personen wegen Beihilfe zu den Veranstaltungen und 19 Personen wegen der Teilnahme. Hochgepokert.com berichtete. 

Die Rhein-Neckar Zeitung berichtete heute morgen, dass die Ermittlungen rund um den Fall immer noch andauern. Dort heißt es: „Knapp 20 Teilnehmer des illegalen Glücksspiels kamen mit geringen Geldstrafen davon; gegen sie sind die Verfahren bereits abgeschlossen. Weitaus bitterer dürfte für die Kartenspieler aber der Verlust ihrer Einsätze, ihrer erworbenen Chips und ihrer Gewinne sein: Einsätze von mehreren hundert Euro waren im Café Life laut dem Heidelberger Staatsanwalt Florian Pistor keine Seltenheit. Die Ermittlungen gegen die professionellen „Dealer“, also gegen jene, die in dem Lokal die Karten an die Spieler ausgaben, und gegen die Organisatoren der Pokerrunde dauern noch an. Sie müssen laut Pistor mit Haftstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren rechnen.

Die Pokerrunde wurde aufgrund einer anonymen Anzeige gesprengt. Ein verdeckter Ermittler nahm an den Pokerrunden teil und sammelte genügend Beweise, bis das MEK und die Bereitschaftspolizei zuschlug. Zeitgleich fanden Wohnungsdurchsuchungen bei den Veranstaltern und Dealern statt.

Der Fall klingt spektakulärer als er ist. Über 100 Beamten nahmen an der Razzia teil. 22 Personen wurden damals festgenommen und Bargeld in Höhe von €12.000 sichergestellt (inklusive Bargeld, das bei den Wohnungsdurchsuchungen beschlagnahmt wurde). Somit hatte jeder Spieler durchschnittlich €545 mit dabei. Im Gegensatz dazu stehen die Kosten für den Steuerzahler, der die Razzia mit über 100 Beamten letztendlich bezahlen muss (siehe hierzu die Kolumne von Götz Schrage).

Polizeisprecher Harald Kurzer sagte damals zu SWR4: „“Das kann man sich wirklich so vorstellen, wie es gelegentlich im Film dargestellt wird. Wir haben zunächst das Lokal gestürmt und wie wir es nennen „Die Situation eingefroren“. Das heißt wir dringen in das Lokal ein, stellen eine statische Lage her, dass sich niemand mehr bewegt und noch die Möglichkeit hat, was beiseite zu schieben oder wegzuwerfen. Danach wird einer nach dem anderen herausgeführt und den Kriminalbeamten übergeben. Die kümmern sich um weitere Vernehmungen und um die Entlassung

Ich erinnere mich an eine ähnliche große Aktion, hier bei uns im Rhein-Neckar Kreis, im Jahr 1984. Laut unseren Ermittlungen lief das illegale Glücksspiel schon einige Monate, mit immer mehr teilnehmenden Personen pro Nacht. Da sprechen die Ermittlungsergebnisse von mehreren tausenden von Euro Tagesgewinn für sich. Es wäre untertrieben zu sagen, dass wäre nur ein kleiner Fisch.“

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