fabfotos Flashback – WPT Baden Main Event Tag 1B

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World Poker Tour Baden – fabfotos Flashback Time. Ein Rückblick aus der Innensicht, eine Betrachtung durch die Fotolinse, Beobachtungen aus der Fotografen-Peripherie, Geschichten über Bilder und Bilder von Geschichten. Storys of a Shooter! Herzlich Willkommen!

Ich bin fabulous fab! „The fantastic Photo Fanatic“! Und das is hier is mein Flashback.

Auf einmal war er da. Michael Mizrachi. „The Grinder“ himself. Und wenn dann mal ein Kaliber wie der legendäre Grinder ins provinzialische Baden bei Wien kommt, wo die mit Blumen verzierten Springbrunnen an jeder Ecke um die Wette idyllisieren mit den wunderschönen Alleen und Parks des kurörtlichen Rentnerparadieses, dann natürlich nur gebührend inszeniert. Großer Auftritt in der Lobby, eine Entourage aus Freunden, Managern und Promo Girls im Schlepptau. Mit mehr Sponsoren Patches auf der Brust als auf Formel 1 Autos. Kamerateams warten. Interviews. Videos. Fotos. Scheinbarer Pflichtteil für mich und auch den „Star-Gast“ des Abends. Das spannende kommt danach. Wenn die lästigen Medienfliegen abgeschwirrt sind und ich den im Fokus der Öffentlichkeit Stehenden für mich allein habe.

Ich habe 5 Minuten mit dem Grinder. Das ist mehr als genug um den Job zu erledigen. Wenn man weiß was zu tun ist. „On Location“, mit Zeitdruck, bekannten Shooting Akteuren und stetig auftretenden Störungen oder Planändeurngen sind vor allem 3 Dinge das Entscheidende: 1. Improvisationsvermögen. 2. Einfachheit 3. Flexibilität. Die großen Kunden haben meist kaum Zeit. Haben natürlich, wie sich das gehört in der Branche, ein „busy schedule“ also ist Punkt 2, die Einfachheit, prozentual vorn bei der Gewichtung. Das heißt, ganz wichtig: Easy Set-up! Keine komplizierten 4-Licht-Reflektor-Backdrop-Windmaschine-Abenteuer sondern „weniger ist mehr“: 2 Licht Stative, 2 Systemblitze, einen Schirm um das Haupt Licht softer zu machen, auf der anderen Seite der zweite Blitz auf half Power als Kantenlicht bzw. „Rim-Light“, damit sich das Foto Subjekt besser vom Hintergrund abhebt und ein wenig Füll Licht ins Gsicht fällt. 2 Minuten zum Aufbauen. Zuverlässiges Set-up.

Der Grinder ist da. Wir starten mit tighten Headshots. Meine 70-200 mm Linse macht ihren Job. Mein Oldschool Nikon SB 28 Speedlight ballert Licht über meinen Schirm von rechts oben auf Michael. Der Grinder in relaxter Routine. Medien-Mode on. Gechillt. Redet nicht viel, aber angenehm nett und entspannt. Routniert befolgt er meine Anweisungen. Nicht Viele. Auch hier ist weniger wieder mehr. Nur kleine, dafür präzise Anweisungen. „Head up please! Stare down the Camera! Like you doin it with your opponents at the tables“. Klick, Klick Klick.

Ich wechsel die Objektive. 8-16mm Ultra-Weitwinkel. „Showing the whole scene“. Um die „Geschichte“ zu erzählen, den Kontext eines Bildes herzustellen. Ohne Kontext, ist ein Portrait kaum etwas wert. Es erzählt nichts, es könnte überall aufgenommen worden sein. Die Kronleuchter glitzern. Das gedämpfte Licht gibt Athmosphäre. Ich balance das Ambient Light mit dem Blitzlicht, um das Foto-Subjekt optimal zu belichten und gleichzeitig den Hintergrund, also den Kontext erkenntlich zu lassen. Killershot Time!

Erich Kollmann und Alex Pendes stoßen dazu. Groupshots, also schnell die Blende pushen von F5.5 auf F8 um alle 3 in Fokus zu kriegen. Done. Händeschütteln und weg ist er der Grinder. Zur Late Registration für das €3.300 Main Event. Bevor ich meine Stative abbauen kann, ist er auch schon wieder ausgeschieden und ganz verwundert darüber, dass er kein Re-Entry tätigen kann. Später findet man ihn an der Bar wieder, anschließend Richtung Wien, mit Erich und dem Rest der Entourage das Wiener Nachtleben unsicher machen. Natürlich im Grinder Style.

Sein Kumpel, Pokerpro Alex Pendes kommt auf mich zu. „I m lovin your Shirt dude! „Jasper Basketball“, I love Basketball…I played at college.“ Tatsächlich war er College Spieler. Pointguard. „I would love to go and shoot some hoops with you man these days“, sagt er und strahlt übers ganze Gesicht. Und das ist eindeutig ein aufrichtiges Freuen und wirkliches Interesse und nicht nur Nettigkeiten für die Pressekameras. Das weiß ich zu schätzen in einer oftmals Scheinwelt wie der Pokerwelt. Als Dankeschön bekommt er natürlich sofort ein klassisches Killer fabfoto. Viel Glück an den Tischen Alex.

Nach den Shoots viel Stress. Von allen Seiten Anfragen, Bitten, Aufträge, Gespräche, Wünsche, bildrechtliche Streitigkeiten, ich gerate kurz zwischen Revierkämpfe von Sponsoren, Veranstaltern und Anderen wichtigen Menschen. Hin und her, hoch und runter. Ich habe genug von all dem Business Kram, Machtkämpfen und Verpflichtungen. Ich mache wieder das, was ich liebe. Shooten. Momente festhalten. Die Intensität einfangen. Mit Bildern Geschichten erzählen. Characktere zeigen. Inneres nach Außen kehren.

Heute geht es weiter damit. Tag 2 im Main Event steht an. Es wird wieder ein Tag voll Emotionen, herben Niederlagen und triumphalen Siegen und ich werde natürlich wieder am Start sein und all das in Bild und Schrift festhalten. Insgesamt haben 254 Spieler das Buy-in von €3.300 gezahlt und am Main Event teilgenommen. 131 sind noch übrig und kämpfen Heute ab 14:00 Uhr um den Sieg und den Gesamtpreispool von €1,031,041.

Als Chipleader startet der Finne Kimmo Kurko in Tag 2 mit 149.700 in Chips, gefolgt von Senadin Cosic mit 135.800. Auch für einige deutschsprachige Spieler sieht es noch gut aus: So schrieb Julian Herold kurz nach Ende des Tages folgendes auf Facebook: „finished day 1a with 97.000. decent run last 2 levels“. Auch Alex Stark ist noch dabei mit 66.800, genau wie Stefan Rapp mit 41.900 und Ismael Bojang mit 89.300 in Chips.

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