In den USA wird der Kampf um den regulierten Online Poker Markt immer größer. PokerStars will das Atlantic Club Casino in New Jersey kaufen, doch die American Gaming Association (AGA) hat Beschwerde eingelegt. Wie das Magazin Forbes nun berichtet, hätte PokerStars auch die World Series of Poker kaufen können.
Onlinepoker in den USA
Seit dem Black Friday ist es in den Staaten kaum mehr möglich, online zu pokern. Doch die Zeiten stehen auf Veränderung. In New Jersey, Nevada und Delaware ist Onlinepoker bereits reguliert. Jetzt geht es für die Online-Anbieter darum, sich für den zukünftigen Markt perfekt zu positionieren. Den großen Anbietern wie PokerStars oder Full Tilt Poker sollen allerdings laut einer „Bad Actor Klausel“ in den nächsten fünf Jahren den Zugang zu einer Lizenz für mehrere Jahre verwehrt bleiben.
Die American Gaming Association (AGA)
Die American Gaming Association (AGA) ist ein Interessensverband der großen Casinos in den Staaten. Es ist wohl die größte Lobby-Gruppe der amerikanischen Casinos. Gegründet wurde die AGA im Jahre 1995 und nach eigenen Angaben sei ihr Ziel, die Gaming Industrie besser zu positionieren, in dem sie Fakten über die Branche an die breite Masse veröffentlicht.
Allerdings ist die AGA auf Spenden angewiesen und diese erhält sie natürlich von den großen Casinos, die durch die Macht der AGA profitieren. Diese sehen durch PokerStars einen großen Feind, der durch die Legalisierung von Online-Poker eine Vormachtstellung einnehmen würde.
PokerStars ist seit längerem daran interessiert, das Atlantic Club Casino in New Jersey zu kaufen, um legal in New Jersey zu operieren. Durch die Gesetzesänderung der Assembly Bill 114, ist es neuerdings möglich, dass sich verschiedene regulierte Bundesstaaten in Amerika (wie zum Beispiel Nevada, Delaware und New Jersey) ab sofort in Sachen Online Poker zusammenschließen dürfen. Und somit könnte PokerStars in allen regulierten Bundesstaaten Onlinepoker anbieten.
Caesars Entertainment wollte WSOP an PokerStars verkaufen
Laut einem aktuellen Bericht von Forbes kontaktierte die Caesars Entertainment Corp. den Branchenprimus PokerStars, um dem Unternehmen unter anderem das Rio Casino sowie die ‘World Series of Poker’ Marke zu verkaufen. Eric Hollreiser, Head of Corporate Communications von PokerStars bestätigte: „Caesars Entertainment kam zu uns und wollte unter anderem diverse Vermögenswerte an uns verkaufen. Darunter auch das Rio Casino in Las Vegas. Caesars bekräftigte, dass diese Übernahme uns zu einer besseren Beziehung zu Caesars verhelfen würde und das wir dadurch eine Lizenz in Nevada erhalten würden„. Aufgrund der Bemühungen bereits ein Casino in New Jersey zu kaufen, lehnte PokerStars.com das Angebot ab.
Interessanterweise zählt Caesars zu den größten Konkurrenten im Kampf um eine Lizenz in New Jersey. Das Unternehmen hat bereits eine Menge Geld investiert, um sich dominant auf dem US-Markt zu positionieren. Des Weiteren gehört Caesars zu den großen Casinos, die von der AGA vertreten werden.
Beschwerde der AGA
Kurz nachdem PokerStars das Angebot von Caesars Entertainment ablehnte, kam die AGA ins Spiel. Ob es hier einen kausalen Zusammenhang gibt, bleibt vorerst unbeantwortet. Allerdings legte die AGA Beschwerde gegen den Kauf des Atlantic Club Casinos in New Jersey von PokerStars ein. Im 26-seitigen Schreiben erklärte die AGA, dass PokerStars seit Jahren kriminell operierte und gegen die neu eingeführte „Bad Actor Klausel“ verstoße.
PokerStars wehrt sich
Ob die AGA allerdings Erfolg haben wird, bleibt zu bezweifeln. Denn die Anklage, dass PokerStars amerikanische Gesetze gebrochen habe, wurde bereits fallen gelassen, nachdem man sich mit dem DoJ einigte, Full Tilt Poker zu kaufen und die Spielerschulden außerhalb der USA zu übernehmen. Eric Hollraiser macht sich dementsprechend keine Sorgen:
@nathanvardi US DOJ said PokerStars is suitable to apply for a license in the U.S. and gave us the assets of our largest competitor.
— Eric Hollreiser (@erichollreiser) 4. März 2013
Des Weiteren sagte er gegenüber Pokerfuse: „Diese Angelegenheiten wird die erfahrene Aufsichtsbehörde klären und nicht Aufständische, die nur ihre eigenen Interessen fördern und einen öffentlichen Kampf führen wollen.„
Der Kampf um die Vormachtstellung des regulierten Online-Poker Angebots in den USA ist somit in der heißen Phase angelangt.