Trashtalk gehört zum Pokertisch wie die Hater zu Hochgepokert. Irgendwie braucht man sie nicht aber trotzdem würde was fehlen. Doch wann gehen die Beleidigungen am Tisch zu weit? Wo sollte man Grenzen setzen?
Tony G, Phil Hellmuth, Luke Schwartz, Mike Matusow – sie alle gehören zu den großen Trash-Talkern am Pokertisch. Viele Spieler sehen das als Strategie an und der Gegenspieler wird negativ beeinflusst. Er soll optimal zum Tilten gebracht werden. So entstehen Spielfehler, die ausgenutzt werden können. Doch wann geht Trashtalk eigentlich zu weit? Und wo kann man Grenzen setzen?
Gestern ging es beim €215 EPT-Berlin Qualifier ganz schön zur Sache. Ein belgischer PokerPro verlor gegen den deutschen Spieler „Asso_PB“ einen Großteil seines Stacks, nachdem er mit Queens gegen das gefloppte Set Dreier keine Chance hatte. Der Familienvater mittleren Alters flippte danach im Chat völlig aus: „Cancer to u and u family u sht head“ – Blöd nur, dass sein Gegenspieler tatsächlich mit einem Krebsleiden zu kämpfen hat. Nachdem „Asso_PB“ ihm dies mitteilte, kommentierte Vincent das Ganze mit: „U deserve it„.
Hier werden sicherlich Grenzen überschritten, vor allem online geschieht dies immer wieder vermehrt. Doch welche Konsequenz hat solch ein Verhalten in Zukunft für Vincent Gabel? Wie kann man dagegen vorgehen? Sollte man einfach darüber stehen oder aktiv etwas dagegen unternehmen?
Allerdings entschuldigte sich der PokerPro heute per Mail beim deutschen Grinder:
„I have said/done a very bad thing, and sincerely apologize for it. I did try to do that on the chatbox, but my chat privileges had been revoked. I would be honored to meet you in Berlin to offer you my apologies a second time. whatever you might have said to provoke my reaction, could never have been worthy of my reply. I am sincerely very sorry.
Please do understand, that when I type on the chatbox, it is not ‚premditated‘ nor planned, just a retarded reaction to my frustrations on the ‚virtual‘ poker tables.
I was totally out of line, and there is NO excuse in the world for what I have said.
Best Regards
XXX„
Im Übrigen noch ein Klassiker von Luke Schwartz für die Osterfeiertage: