USA und Costa Rica mit Schlag gegen Internetwährung. Die Online Wechselstube Liberty Reserve wurde vom Netz genommen, nachdem der Gründer des Zahlungsdienstleisters wegen Verdachts auf Geldwäsche verhaftet wurde.
Damit verliert die Internet Gemeinde einen praktischen und anonymen Weg zum Geldtransfer, denn Liberty Reserve bot einen verlockenden Service an: Geld konnte über Landesgrenzen hinweg transferiert werden, ohne die Aufsicht von Behörden. Dadurch war es ein beliebtes Zahlungsmittel in zwielichtigen Kreisen der Online Unterwelt und sicherlich auch interessant für viele Pokerspieler.
Bereits in der Vergangenheit musste sich der Anbieter immer wieder mit Geldwäsche- und Betrugsvorwürfen auseinandersetzen. Der Gründer von Liberty Reserve, Arthur Budovsky, wurde bereits vor einigen Jahren wegen Betriebs eines illegalen Finanzdienstleisters in den USA verhaftet, setzte sich jedoch vor dem Strafantritt ins Ausland ab. Am Freitag wurde er nun im Rahmen einer internationalen Aktion gegen Geldwäsche in Spanien festgenommen. Gleichzeitig wurden seine Büroräume und sein Anwesen auf Costa Rica durchsucht und zahlreiche Beschlagnahmungen vorgenommen.
Als erste Konsequenz nach der Verhaftung erfolgte die Schließung der Website von Liberty Reserve und Kunden konnten nicht mehr auf ihre Accounts zugreifen. Was mit dem verbliebenen Geld in den Accounts passiert und wie viele Kunden betroffen sind, ist noch nicht abzusehen.
Mit der Schließung von Liberty Reserve, das nach Meinung vieler Experten als eines der beliebtesten Zahlungsmittel im digitalen Untergrund galt, steht aber nicht nur die „Cybercrime Szene“ vor einem großen Liquiditätsproblem. Denn der Anbieter wurde nicht nur im illegalen oder halblegalen Bereich genutzt sondern vor allem auch von Ländern, in denen Dienstleister wie PayPal nicht operieren.
[cbanner#13]