Laut dem Spiegel soll ein Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank über 8,4 Millionen Euro an Kundengeldern abgezwackt und verzockt haben. Ihm wird nun der Prozess gemacht aber auch die Deutsche Bank drohen unangenehme Fragen.
Es ist die Geschichte eines spielsüchtigen Bankangestellten. Der Finanzberater soll insgesamt 8,4 Millionen Euro veruntreut haben. Die Hälfte hat er in der Spielbank Hamburg und im Internet verzockt. Die andere Hälfte hat er bereits zurückgezahlt. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Urkundenfälschung angeklagt und ihm droht eine lange Haftstrafe. Heute wurde der Prozess eröffnet.
Es klingt eigentlich unglaublich. Von 2007 bis 2010 soll er insgesamt 156 mal Geld abgezweigt haben. Die Summen reichen von €100 bis sogar €300.000. Laut dem Staatsanwalt ließ er sich das Bargeld von Kunden auszahlen und steckte dabei die vereinbarte Investitionen in die eigene Tasche.
Er selbst sagt: Ein „menschenverachtendes System bei der Deutschen Bank“ habe ihn krank gemacht. Deshalb gesteht er die Tat, plädiert allerdings auf verminderte Schuldfähigkeit, da er spielsüchtig sei. Der Spiegel zitiert den Angeklagten mit: „Ich hatte massive Schuldgefühle gegenüber meinen Kunden. Ich sollte ihnen Geldanlagen verkaufen, die nicht funktionierten.“ Und da kommt die Deutsche Bank ins Spiel, die vermehrt in den letzten Jahren mit dubiosen Geschäften hart in der Kritik stand.
Neben den Arbeitsbedingungen der Berater müssen folgende Fragen geklärt werden: Wieso fiel niemandem auf, dass der Angeklagte im Schnitt €50.000/Woche an Bargeld mit nach Hause nahm. Und das bei einer Filiale mit 8 Angestellten. Warum haben die Kontrollmechanismen der Bank versagt? Wie konnte es dazu kommen, dass die Unterschlagungen 3 1/2 Jahre unendeckt blieben? „Die Kontrollmechanismen der Deutschen Bank haben nicht funktioniert“, sagt der Angeklagte. „Spätestens nach einem halben Jahr hätte mein Vorgehen auffallen müssen.“ Die Deutsche Bank wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.
quelle: spiegel