Dass es grundlegende Ähnlichkeiten zwischen Poker und Trading gibt, ist spätestens bekannt, seitdem Etruvian Tradimo launchte. In der Kolumne „Ideas from Forbes Investor Team“ geht der Autor Ali Meshkati jetzt sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, dass Trader von Poker-Profis lernen sollten.
„In den Kopf eines [Poker-]Profis zu schauen, der mit hunderten Entscheidungen täglich konfrontiert ist und dabei Odds, mathematische Erwartungen, Täuschung, Game Theory, Inducing, Analyse von Gegenspielern (…) und verschiedene Spielstile miteinbeziehen muss… das ist wertvoll“, so Meshkati. Ein Grundaspekt des Tradings ist, dem Markt voraus zu sein, es mache also keinen Sinn, die Blogs zu lesen, in denen Kaufentscheidungen suggeriert werden: Denn sobald dieser Blog publiziert ist, hat sich der Markt schon wieder verändert und der Erwerb der empfohlenen Aktie kann einen negativen Erwartungswert haben. „Bekannte Erkenntnisse geben dir keinen Vorteil, sie bringen dich nur einen Schritt näher, ein Weidevieh auf dem Weg zum Schlachthaus zu werden“.
Meshkati zitiert Sklanskys berühmtes „Fundamental Theorem of Poker“ und wendet es folgendermaßen auf Trading an: „Jedes Mal, wenn der Markt dich überzeugt, eine Entscheidung entgegen deiner Strategie zu treffen, gewinnt dein Gegner (der Markt). Jedes Mal, wenn du eine Entscheidung triffst, die in Einklang mit deiner Strategie steht, verliert dein Gegner (der Markt).“
Im Endeffekt komme es laut Meshkati jedoch nicht auf den Ausgang des Investments an, sondern nur auf die Entscheidung: Man könne den Markt nicht beeinflussen, den Erwartungswert seiner Entscheidungen aber sehr wohl. Wer nur Investments mit positivem expected value treffe, werde auf Dauer gewinnen. Dieser Erwartungswert muss jedoch existieren – es liegt jedem selbst in der Hand, diesen durch Erfahrung oder Tradingschulen zu kreieren und erhöhen.