Poker Studie: Armbewegungen geben mehr Tells als Gesichter

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Jeder kennt den Begriff Poker Face. Ein ausdrucksloses Gesicht, das keinerlei Emotionen zeigt. Beim Pokern ist dies besonders wichtig, damit der Gegner keine Rückschlüsse auf die Handstärke ziehen kann. Davon wurde zumindest immer ausgegangen. Wissenschaftler der Tufts University bei Boston haben nun aber herausgefunden, dass man Tells nicht über die Gesichter von Spielern bekommt, sondern vor allem über deren Hände und Armbewegungen.

In der Studie, die in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht wurde, beschreiben die Wissenschaftler drei Experimente, die sie mit Freiwilligen und Video Clips durchführten und in denen sie den Selbstsicherheits Faktor von Pokerspielern in verschiedenen Situationen untersuchten. Sie wollten herausfinden, ob man eher am Gesicht oder eher an den Armbewegungen ablesen kann, wie wohl sich ein Spieler mit seiner Hand fühlt.

Zu diesem Zweck hat das Team professionelle Pokerspieler während eines Turniers gefilmt. Anschließend haben sie 78 College Studenten ausgewählt, die sich jeweils 20 kurze Videoclips von den Spielern anschauen sollten, um zu sagen, wie gut sich der jeweilige Spieler mit seiner Hand fühlt. Bei der Durchführung wurden die Freiwilligen in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe schaute Videos, in denen nur die Gesichter und Oberkörper der Spieler zu sehen waren. Die Probanden waren in dem Fall sehr schlecht in der Lage, Aussagen über die Selbstsicherheit der Spieler zu treffen und es war reines Glück, wenn sie mal richtig lagen. Die zweite Gruppe schaute Videos mit lediglich den Armen und Oberkörpern der Spieler. Dieses Mal schlugen sich die Probanden viel besser und lagen mit ihrer Einschätzung über die Hand der Spieler öfter richtig, als es rein vom Zufall her möglich gewesen wäre.

Anschließend schauten die Freiwilligen erneut die gleichen Videos mit nur Armen und Oberkörper der Spieler und sollten bewerten, wie selbstbewusst die Spieler auf sie wirken und wie ruhig und gleichmäßig sie beim Setzen der Chips die Arme bewegen. Das Ergebnis zeigte eindeutig, dass die Spieler mit guten Händen wesentlich selbstbewusster bewertet wurden und die Chips mit gleichmäßigeren und ruhigeren Bewegungen setzten, als die Spieler mit schwächeren Händen.

Das Experiment zeigte, dass die Körpersprache und vor allem die Armbewegungen von Pokerspielern wesentlich mehr Tells liefern, als das Gesicht. Je ruhiger und reibungsloser ein Spieler beim Setzen der Chips seine Arme und Hände bewegt, desto wohler fühlt er sich und desto besser wird meistens auch seine Hand sein.

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