Kommt die WSOP Europe nächstes Jahr nach Spanien?

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Die WSOP Europe 2013 in Paris ist in vollem Gange. Zurzeit kämpfen die letzten 70 Spieler im Main Event um den Titel und der Deutsche Dominik Nitsche ist klarer Chipleader. Neben der Pokeraction gab es in Paris vor allem ein Gesprächsthema: Wo wird die WSOP Europe nächstes Jahr stattfinden?

Die Verantwortlichen der WSOP hatten kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie über einen weiteren Umzug der WSOP Europe nachdenken. Schon seit längerem gibt es Gerüchte darüber, dass die Turnierserie nach drei Jahren in Frankreich im nächsten Jahr in Spanien ihre Zelte aufschlagen könnte.

Try Stewart, der Vorsitzende der WSOP sagte gegenüber dem Bluff Magazine, dass die WSOP „immer davon geleitet war, was das Beste für die Spieler ist und die größten Preispools erzeugt“. Und dafür ist auch ein attraktiver Austragungsort mit entscheidend. Bei all den potentiellen Märkten in Europa scheint dabei Spanien zurzeit die Nase vorn zu haben.

Das Main Event der EPT Barcelona lockte dieses Jahr 1.234 Spieler an die Tische und wurde damit zum Rekord Main Event in der 10-jährigen EPT Geschichte. Gespielt wurde um einen Preispool von fast €6 Millionen. Barcelona und London haben sich bei der EPT mehr als bewehrt und sind die einzigen Städte, die jedes Jahr auf dem Kalender stehen. Doch Spanien hat seinen Konkurrenten in England dieses Jahr um Längen geschlagen. Barcelona gehört neben Berlin und Prag eindeutig zu den Städten, in denen die Teilnehmerzahlen der EPT kontinuierlich steigen.

Doch eine gute Location ist nicht der einzige Faktor, der für einen riesigen Spielerandrang sorgt. Beispielsweise hatte die World Poker Tour Barcelona im April gerade einmal 249 Teilnehmer und auch in den Vorjahren sah es nicht viel anders aus. Es scheint so, als gebe es andere Faktoren, die für den großen Erfolg der EPT gesorgt haben und denen es für die WSOP Europe nachzueifern gilt, wollen sie im nächsten Jahr erfolgreich in Spanien starten.

Vergleicht man die EPT mit der WSOPE so fällt eines deutlich auf: Die Stopps der EPT sind in den letzten Jahren zu 2-wöchigen Poker Festivals mit zahlreichen Sideevents herangereift, während die WSOPE meist nur relativ wenige Turniere anbietet. Bestes Beispiel war die Estrellas Poker Tour, die ihr großes Finale im Rahmen des EPT Barcelona Poker Festivals ausgetragen hat. Dadurch gab es insgesamt 30 Events mit Buy-ins ab €110. Somit wurden auch viele Gelegenheitsspieler der niedrigeren Buy-in Levels angezogen. Die Teilnehmerfelder bestanden dann typischerweise aus Pros, die im Buy-in abstiegen und Amateur- oder Gelegenheitsspielern, die einen Shot wagten. Eben genau das Erfolgsgeheimnis der Word Series of Poker in Las Vegas. Ironischerweise scheint es so, als habe die EPT Das Erfolgsrezept der WSOP in Las Vegas übernommen und weiterentwickelt, während die WSOP Europe nicht den erfolgreichen Weg des Pendants in der Wüstenstadt weiterführt. So gibt es beispielweise bei der momentanen WSOPE in Paris lediglich sechs offene Sideevents und ein Ladies Event mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 289 Spielern. Im Vergleich dazu hatte das Estrellas Main Event, welches als EPT Sideevent ausgetragen wurde, 1.798 Starter und einen Preispool von €1.75 Millionen.

Die WSOP Europe hat zwar ein tägliches €400 Turbo Event und einige Satellites hinzugefügt doch trotzdem ist es kein wirkliches Poker Festival. Zugegebenermaßen gibt es natürlich in Frankreich bestimmte Restriktionen was die Pokervarianten anbelangt. So dürfen nämlich lediglich Hold’em und Omaha Events angeboten werden. Doch die EPT unterliegt den gleichen Bedingungen und trotzdem hat sie es geschafft, in Deauville dieses Jahr 28 Turniere auf die Beine zu stellen und 782 Spieler beim Main Event anzulocken.

Spanien könnte durchaus ein attraktiver Austragungsort für die WSOP Europe sein, doch um an die Erfolge der EPT und die riesigen Teilnehmerfelder anzuknüpfen bedarf es weit mehr als nur einen Locationwechsel.

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