Spielsucht gehört zu den Schattenseiten der Glücksspielindustrie. Durch die ständig wachsenden Angebote und die einfache Verfügbarkeit im Internet ist der Weg zum “Problemspieler” schnell eingeschlagen. Während man sich früher noch schick anziehen und extra ins Casino gehen musste, kann man heutzutage bequem vom Sofa zu Hause auf dem Laptop oder Handy zocken. Die Spielsüchtigen werden dadurch nicht gerade weniger und vor allem auch immer jünger. Allein in Österreich zockt nach Schätzungen jeder Zweite Bürger und jeder 100. Wird süchtig.
Insgesamt haben alle Spielsüchtigen zusammengerechnet fast €3 Milliarden Schulden. Durchschnittlich ist in Österreich jeder Problemspieler mit €36.000 verschuldet. Obwohl es eigentlich ein staatliches Glücksspielmonopol gibt, ist der Markt sehr unüberschaubar. Erschwerend kommt hinzu, dass beispielsweise Sportwetten vom Gesetz her nicht als Glücks- sondern als Geschicklichkeitsspiel gelten.
Und der Markt hat längst die Jugendlichen als Zielgruppe entdeckt, die sehr leicht empfänglich sind für Spiele jeder Art. Durch Facebook Games und Handy Apps werden die Kinder schon früh zum Zocken herangezogen. Auch wenn es dabei meist nicht um Geld geht, wird oftmals doch der Weg in die Spielsucht bereits in frühen Jahren geebnet.
Dies bestätigen auch die neusten Zahlen der Spielsuchthilfe, die gestern anlässlich des 30-jährigen Bestehens veröffentlicht wurden. Demnach hat jeder Dritte, der in den Jahren von 2000 bis 2012 behandelt wurde bereits unter 18 Jahren mit dem Zocken begonnen.
Quelle: Kurier.at