Griechenland, das sich am finanziellen Abgrund befindet, unternimmt mittlerweile ernsthafte Schritte, um Steuerbetrügern im eigenen Land auf den Pelz zu rücken. Wie der Focus Online nun berichtet, wurden am Montag die privaten Betreiber von fünf griechisches Kasinos von der Staatsanwaltschaft angehört. Der Grund: Es wird vermutet, dass diese Kasinos Steuerschulden von über 40 Millionen Euro beim Vater Staat haben.
Während das griechische Gesetz vorschreibt, dass Kasinos im eigenen Land 30 Prozent ihrer Einnahmen als Steuern abgeben müssen, verweisen die fünf Spielhäuser in Corfu, Loutraki, Syros, Xanthi und Rio darauf, dass die erst vor kurzem privatisierte staatliche Lottoggesellschaft OPAP weniger Steuern zahle und man deshalb auch selbst auf die Abführung der Steuern verzichte. Die anderen vier griechischen Casinos, welche ihrer Pflicht als Steuerzahler nachkommen, fühlen sich demnach benachteiligt und sehen in der Zahlungsverweigerung der Konkurrenz einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Falls es nun zu einer staatlich beschlossenen Steuernachzahlung der bisher säumigen fünf Spielbanken kommen sollte, drohen diese mit Massenentlassungen und sogar deren Schließung. Neben bereits stattgefundenen Streikdemos in Loutraki mobilisierten die Kasinochefs mittlerweile verschiedene Medien, um zu kommunizieren, dass von möglichen Jobverlusten eine echt Gefahr ausginge und deshalb die Steuernachzahlungen im ohnehin schon jobgefährdeten Griechenland nicht zielführend wären.
Die griechischem Behörden lassen sich jedoch davon nicht beeindrucken und haben den säumigen Casinos eine Nachzahlungsfrist von einer Woche eingeräumt. Diese sind bereits einer vereinbarten Ratenzahlung ihrer Steuerschulden schon vor Monaten nicht nachgekommen.
Der Staat geht sogar noch weiter: Sollten die Kasinos ihre Schulden nicht begleichen, dann werde man eine Schließung anordnen, den Betreibern die Lizenz entziehen und die verantwortlichen Manager verhaften lassen.