wonderdino wird bester Deutscher beim Super Tuesday: Eine Selbstanalyse

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Neben der sechsten Ausgabe der aktuell stattfindenden MicroMillions mit kleinen Buy-Ins gab es beim 1.000 Dollar Super Tuesday Turnier auf PokerStars ordentlich  Highstakes-Actions. 579 Spieler kreierten einen Preispool von insgesamt $579.000, welche auf die Top 72 Platzierungen des Events aufgeteilt wurden. Den Sieg und damit den Löwenanteil von 109.431 Dollar sicherte sich der niederländische Spieler hielkuh.

Es klingt fast wie ein Märchen, wenn man seine eigene Aussage in der Chatbox Aufmerksamkeit schenkt, nach der er im September nur noch 20 Euro auf seinem PokerStars-Account hatte. Bester Deutscher auf Platz 11 wurde der Onlinegrinder wonderdino, den wir auf seinem langen Weg bis kurz vor Erreichen des Final Tables begleitet haben. Philipp Gruissem aka philbort landete auf Platz 12 und bekam genau wie wonderdino ein Preisgeld von 6.948 Dollar.

Runner-Up wurde Mark „AceSpades“ Radoja, der als ehemaliger Gewinner des Super Tuesday knapp am zweiten Titel vorbeischrammte und nach einem 4-Way-Deal trotzdem die beachtliche Summe von 78.846 Dollar auf seinem Account gutgeschrieben bekam.

Bekannte Namen, die es nicht ins Geld schafften, waren David ‚davidv1213‘ Vamplew (441.), Bryn ‚BrynKenney‘ Kenney (437.), Team PokerStars Pro Jake Cody (306.) und Team PokerStars Online Mitglied Caio ‚Pessagno‘ Pessagno (167.). Andere Pros, die die Geldränge erreichten, waren u. a. Toby ’810ofclubs’ Lewis (51./$2.316), Joe ‘floes’ Serock (29./$2.895) und Jannick ‘EDWARDHOPPER’ Wrang (17./$4.632).

wonderdino auf dem Weg zum Final Table

Nun zu unserem deutschen Pferdchen wonderdino, der mit Platz 11 nur knapp am Finaltisch vorbeischrammte. Er hat uns ein paar Keyhände zusammegestellt, gibt Einschätzungen über das Spiel von philbort und analysiert eine Hand gegen den späteren Runner-Up AceSpades11. Wir wollten jedoch zunächst wissen, was wonderdino von einem großen Turnier wie dem Super Tuesday hält:

„Also vorweg mal gesagt, ich versuche mich des Öfteren für das SuperTuesday zu qualifizieren. Ich findes es ist nicht das massen Event wie die Sunday Million und meine 215$ fürs Satelite sind hier gut untergebracht. Das Feld ist immer acuh in den Sat. sehr stark, aber mit solider Spielweise kommt man zum Ziel und muss am Showdown nicht so oft mit geluckten SuckOuts kämpfen wie sonst im SM, wo man auch mal 3BB mit 48o gecallt bekommt und man AA gecracked bekommt, das der Genger einen Str8 draw auf dem Flop trifft.
Das Satelite hatte ich nachdem ich recht short war, gedreht und habe es dann als Chipleader beendet, was mir schon einmal auftrieb gab.“

Die erste wichtige Hand:
„Um 1:15 nehme ich ThEcLaiMEer vom Tisch. Im BB AcTd Vilian raises UTG+2 auf 240, ich calle. Flop kommt AsTcKc ich bette 360, Vilian reraised All In, ich tanke und calle mit 2 Pair und BackDoor Nutflush draw. Vilian zeigt AdQc. Das Board läuft aus mit 8c 9c.“

Dann ein wichtiger Bluff:

„1:34 spiele ich nen Bluff mit Ahoch, hab immer noch nicht gecheckt warum Vilian da die 636$ bet am River nicht called, denke aber die BetSize war super um es wirklich wie eine ValueBet aussehen zu lassen.“

Um 02.17 Uhr kommt wonderdino in eine kritische Situation, die jedoch dank dem glücklichen River gut für ihn ausgeht:

“ ich war dann leider wieder unter auf 3,7k um bekam AKo in UTG+1
Das war die Hand, in der ich mein Tunier aufs Spiel gesetzt habe.
Durch den River, aber erfolgreich aus dem 3way Flip herausgegangen bin:“

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Aces müssen natürlich auch mal sein für einen Deeprun:

Warum wonderdino seinen Gegner in der folgenden Hand nicht bustet, weiß er selbst nicht so genau:

„Da ist die Hand als ich ForzaVaxholm fast buste, hab ihn aber am Leben gelassen.
Keinen Plan warum ich die 54$ mehr nicht gebettet habe.
10 Hände später ist er dann gebusted.“

Dann spielt wonderdino eine Keyhand gegen den späteren Runner-Up AceSpades11:

Sein Kommentar zu dieser Hand:

„Er reraist meine 4,1BB raise aus MP2, ich calle
Der Flop kommt eigentlich traumhaft für mich mit top2.
Ich spiele an um ihn evtl von einem FlushDraw zu bringen.
Er checkt, ich bette 3200$, okay gebe ihm AK AJ, nachdem er er den Flop Callt.
Der Turn blankt, also halben Pot als Bet, er reraised seine letzten 2k, snapcall und er zeigt mir JJ
Da hab ich mich geärgert wie Sau, da ist nur ein Bube im Deck übrig und der hilft ihm mehr als mir…“

Um 04.14 Uhr dann ein glückliche „russische Hand“ gegen 1BigAceHole:

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„Nach meiner Turn bet, die er zahlt war mir klar das er Ax hält und ich mich am River von der Hand trennen/checken muss, da meine 9 dann nicht reichen wird. Glücklicher Weise, kam aber die 7 und diese nicht in Herz. J9 habe ich ihm nicht gegeben. Glücklich der River.Habe mir die Straight erkauft wie sonst immer die Russen :-)“

 

 

 

 

 

Auch philbort hatte das Kartenglück auf seiner Seite. Er reraiste vor dem Flop, was nur der Spieler DIGITALW… bezahlte. Auf dem Flop spielte philbort dann check-call. Auf dem Turn checkte philbort erneut und machte den Snap-Call mit Quad Kings, nachdem sein Gegner all-in stellte:

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„Philbort (Gruissem) war zu dieser Zeit mit mir am Tisch, aber ich hatte vor Ihm den größten Respekt, da er hier solche Dinger ausgepackt hatte.“

Um 06.35 Uhr gewinnt wonderdino dann doch eine Hand gegen den durchaus sehr aggressiven philbort, der nach seinem Reraise nur noch wenig nachzahlen muss:

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wonderdino gibt eine Zwischenanalyse zum Besten:

„Ich war zu dieser Zeit ständig Shortstack und schaute mehr auf die MoneyJumps und ob ich es noch einen Preissprung höher schaffen kann.
Mein Ziel war da nur noch, alles besser als TT oder AJs gegen einen Gegner in die Mitte zu bekommen.
Mit drwing Hands konnte ich nicht limpen, da Gruissem rechts neben mir fat jede Hand geraist hat.
Mit war aber dabei auch klar, das seine Range da ganz schön weit sein muss und ich es mit Axs im HU gegen ihn reinbringen kann.“

In der letzten Hand sah sich wonderdino gezwungen, seinen Stack in die Mitte zu bringen:

Seine Meinung zur entscheidenden Hand:

„Diese Hand ägert mich am meisten.
Tomatee hatte die ganze Zeit aggresiv gespielt.
Seine Range war sicherlich weiter gewesen als meine.
Leider war er in diesem Spot besser als ich 🙁 Aber mit 66k musste ich den Push machen.
Allemal gut genug um einen Steal zum folden zu bringen und noch etwas Edge auf Ax zu haben.

wonderdinos Endfazit:

„Gruissem hatte seine letzten Chips „verdonkt“ er hatte einen Pot verloren und ihn short gemacht, danach stellte er viele Hände all in.
Wäre er zu diesem Zeitpunkt noch im Tunier gewesen, hätte ich den Push nicht gemacht.
Mein größeres Ziel war bester „deutschsprachiger“ Spieler zu werden.
das war ich da schon, jetzt mussten die 88er halten und der Final Table wäre mir sicher gewesen.
aber mit nur 50-60k an den FullRing FT zu kommen, hätte mich so oder so als 9ter busten lassen.
Die Hand des Tunieres für mich war sicherlich A9o, da diese mir 2x einen wichtigen Pot gebracht hat, der auch hätte zu meinem Ausscheiden führen können.“

Hier noch der Chipverlauf von wonderdino während des gesamten Turniers:

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