Letzte Woche reichte das Borgata Hotel & Casino in Atlantic City Klage gegen Pokersuperstar Phil Ivey ein. Dieser soll das Casino beim Baccarat um $9.626 Millionen betrogen haben, indem er Designfehler auf den Rückseiten der Spielkarten zu seinem Vorteil genutzt habe. Es war bereits die zweite Klage gegen Ivey, nachdem bereits das Crockfords Casino in Großbritannien gegen den Superstar wegen eines ähnlichen Verdachts geklagt hatte. Vor Gericht hat die neue Klage nun jedoch einen Dämpfer erlitten und auch die meisten Glücksspielexperten sind auf Iveys Seite.
Bereits vor einigen Tagen hat sich Nelson Rose, einer der renommiertesten Experten im Bereich von Glücksspiel und Recht zu dem Thema geäußert und gesagt, dass Ivey kein Betrüger sei. Und wie es zurzeit aussieht, könnte die Klage auch vor Gericht nicht standhalten. Denn der U.S. District Court Richter Noel Hillman gab die Klage des Casinos wegen einiger formaler Mängel zur Überarbeitung noch einmal ans Borgata zurück. In dieser fehlen nämlich noch einige wichtige Details wie beispielweise der aktuelle Wohnort von Ivey. Das Borgata hat nun 10 Tage um die Klage zu überarbeiten und wenn dies nicht geschieht, würde der Fall fallengelassen werden.
Neben den formalen Fehlern in der Anklage sind auch die meisten Experten auf Iveys Seite und halten sein Verhalten nicht für Betrug. Denn es sei Sache des jeweiligen Casinos, sich um Unregelmäßigkeiten oder Fehler auf den Karten zu kümmern. Zudem habe das Casino zugestimmt, das Spiel nach den Wünschen von Ivey zu spielen. Damit sei es selbst Schuld, wenn Ivey daraus einen Vorteil gezogen habe. Und er durfte nach einer Winning Session von $2.4 Millionen auch wiederkommen und erneut spielen. Wäre das Casino vom Betrug überzeugt gewesen, warum haben sie Ivey dann überhaupt erneut spielen lassen? Diese und weitere Fakten stehen deutlich auf Iveys Seite und zusammen mit den Formfehlern der Anklageschrift stehen die Chancen gut, dass der Pokersuperstar heil aus dem Fall wieder herauskommt.