Der Österreichische Fußball wurde jahrelang manipuliert. Anfang der Woche hat die Staatsanwaltschaft Graz nun Details über die Anklage im Zusammenhang mit dem Wettbetrug rund um die ehemaligen Fußball-Bundesliga-Spieler Dominique Taboga und Sanel Kuljic bekannt gegeben.
Angeklagt werden vor Gericht neben den beiden Spielern noch acht weitere Fußballer. Die Beschuldigten sollen über neun Jahre hinweg insgesamt 18 Spiele der Bundesliga und der Ersten Liga manipuliert haben. Zu den Vorwürfen gehören Wettbetrügereien, Erpressung sowie weitere Delikte wie etwa Nötigung oder Veruntreuung. Beim Wettbetrug sollen Bestechungsgelder in Höhe von 7000 bis 40.000 Euro geflossen sein. Die gespielten Einsätze bei den Sportwetten waren bis zu 300.000 Euro hoch. Einigen der Beschuldigten wird auch die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die kriminellen Machenschaften sollen sich über neun Jahre zwischen November 2004 und Oktober 2013 erstreckt haben.
Dem Spieler Kuljic sowie vier weiteren Angeklagten wird auch das Delikt der Erpressung zur Last gelegt. Sie sollen mit Körperverletzungen, dem Tod, der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz und der gesellschaftlichen Stellung gedroht haben. Kuljic wird auch körperliche Gewalt vorgeworfen. Durch diese Mittel sollen sie Taboga und anderen Spielern Bargeld, Fahrzeuge und Laptops abgeknöpft und sie zu weiteren Manipulationen genötigt haben.
Wann es genau zum Prozess kommen wird ist derzeit noch unklar, denn die 70 Seiten umfassende Anklageschrift muss erst einmal rechtskräftig werden. Sollte es jedoch keinen Einspruch gegen die Klage geben, könnte der Prozess schon diesen Sommer beginnen.