Freispruch für bwin-Chefs Manfred Bodner und Norbert Teufelberger

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BWIN, CEO, Norbert Teufelberger, Copyright www.peterrigaud.com
Fast acht Jahre nach der spektakulären Verhaftung der bwin-Chefs Manfred Bodner und Norbert Teufelberger während einer Pressekonferenz in Nizza wurden die beiden Manager am Freitag in Frankreich freigesprochen. Sie waren wegen Verstoßes gegen das französische Glücksspielgesetz angeklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Staatsanwalt hat nun zehn Tage Zeit, Berufung einzulegen, sagte Teufelbergers und Bodners Anwalt Thomas Talos am Freitag auf Anfrage der APA. Das Urteil wurde mündlich in Nanterre verkündet, die schriftliche Ausfertigung folgt in den kommenden Wochen. „Tatsache ist, dass nun unsere Auffassung, dass europäisches nationales Recht schlägt, bestätigt wurde“, so der Rechtsvertreter. Der Online-Sportwettenanbieter bwin habe also in Frankreich keine Gesetze verletzt.

Die Chefs der damaligen Wiener Firma bwin, die später mit der britischen PartyGaming zu bwin.party fusioniert hat, mussten 2006 für zwei Nächte ins Gefängnis, weil die Exekutive der Meinung war, sie dürfen ihre Online-Sportwetten in Frankreich nicht anbieten. bwin hatte sich auf EU-Recht berufen: Mit einer Lizenz aus einem EU-Staat dürfe man grenzüberschreitend tätig sein.

Das ganze hat sich aber erübrigt, da Frankreich seinen Glücksspielmarkt zwischenzeitlich geöffnet hat. Seit 2010 sind Internetwetten legal – und bwin war der erste ausländische Anbieter, der eine Lizenz bekommen hat. Heute sind auch andere internationale Anbieter auf dem französischen Markt aktiv.

Der Staatsanwalt, der Bodner und Teufelberger angeklagt hatte, hatte eine Geldstrafe von 40.000 Euro pro Person wegen Verstoßes gegen das Glücksspielgesetz von 2003 bis 2005 gefordert. Haft hätte den beiden Managern nicht gedroht, sagte Anwalt Talos.

Teufelberger, der seit Dezember 2012 alleiniger CEO von bwin.party ist, wurde 2012 erneut „in Gewahrsam“ genommen. Wie bereits berichtet, wurde der bwin.party Co-CEO in Belgien während einer Gaming Konferenz von den örtlichen Behörden verhört. Bwin.Party operierte in Belgien weiterhin ohne Lizenz und somit kam es zu dem Zwischenfall. Dies löste eine große Diskussion aus und als Resultat hatten sich die einflussreichsten Gaming Bosse in ganz Europa zusammengesetzt, um Teufelberger zu unterstützen. Sie beklagten unter anderem, dass die EU-Kommission in den letzten drei Jahren nicht wirklich viel gegen das belgische System unternommen haben, obwohl sie die belgischen Gesetze anklagen. Kurz darauf meldete sich die Europäische Kommission zu Wort und verlangte von Belgien Informationen über die nationalen Gaming Bestimmungen. Währenddessen gab bwin.party bekannt, dass mit der Brüsseler Casinogruppe Belcasinos ein Deal zustande gekommen ist. Ausländische Online Glücksspiel Anbieter müssen einen lokalen Partner haben, um eine entsprechende Lizenz in Belgien zu erhalten. Die Belgian Gambling Commission (BGC) hatte daraufhin grünes Licht für den Vorstoß von bwin.party gegeben.

Ähnlich ist es in Deutschland. Auch hier wird der neue Glücksspielstaatsvertrag von der EU hart kritisiert aber bisher gab es noch kein endgültiges Ergebnis. In diesem Sinne darf man auch gespannt auf die Europawahl schielen, die in der kommenden Woche stattfindet. 

Quelle: apa

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