Am Pokertisch gehörte er ohne Zweifel zu den lautesten und wohl polarisierendsten Spielern der Welt. Reden darf Tony G nun auch in Zukunft – allerdings deutlich diplomatischer! Tony G, eigentlich Antanas Guoga, geht aller Voraussicht nach nämlich nach Brüssel und zieht dort ins Europäische Parlament ein.
400 Millionen Bürger aus 28 Ländern Europas entschieden gestern darüber, wer die 751 Abgeordnetenplätze im Europäischen Parlament in Brüssel bekommt. Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt, aber eines ist klar: Europa erlebt einen Rechtsruck. Das zeigen vor allem die Wahlergebnisse wie etwa in Frankreich, Österreich und Dänemark, wo Europa-Gegner und Rechtspopulisten gewaltig zulegen konnten.
Selbsteverständlich wurde auch in Litauen gewählt. Und mit Tony G hat ein alter Bekannter hier gute Chancen, einen Platz im Europaparlament zu ergattern. Seine Liberale Partei Litauens, die Lietuvos Respublikos liberalų sąjūdis (LRLS), wurde mit 16,52 Prozent der Stimmen die drittstärkste Kraft des Landes. Somit bekamen die Litauer Liberalen zwei Mandate für das Europäische Parlament, in dem sie zur ALDE, der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa, gehören werden.
Ein Mandat fällt damit auch auf Antanas „Tony G“ Guoga, der für die Liberalen ins Rennen ging und auf Listenplatz 2 stand. Der ehemalige Pokerrüpel zieht somit mit seinem Parteikollegen Gintaras Steponavičius ins Europaparlament ein. Sollte Tony G in Brüssel ähnlich emotional agieren wie einst am Pokertisch, darf sich so mancher Politiker im Parlament warm anziehen.
Und das erwartet die Politiker in Brüssel: