Johannes Strassmann beigesetzt – Tröstende Worte seiner Mutter

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Am vergangenen Montag wurde Johannes Strassmann nach seinem tragischen Tod in Slowenien, in der altkatholischen Namen-Jesu-Kirche in Bonn beigesetzt. Laut dem Express nahmen neben den Angehörigen, viele Freunde Abschied von dem beliebten Pokerprofi.

Sein bester Freund „duc ngo“ spricht via Facebook-Post von einer „wunderschönen Zeremonie mit etlichen Freunden und Familienmitgliedern“ im Rahmen des traurigen Anlasses und erwähnt die rührenden Worte von „Johnny’s“ Mutter, die sich für die Gemeinschaft und Zuwendung bedankt und versucht den schrecklichen Unfall mit positivem Gedankengut zu verabeiten:

„Es war für mich beeindruckend, soviel Gemeinschaft unter euch zu erfahren, einige haben eine weite Anreise in Kauf genommen, um Johannes zu gedenken und das war für mich sehr berührend, überhaupt habe ich in dieser Notzeit ungewöhnlich viel Zuwendung und Herzlichkeit von mir bis dahin fremden Leuten erfahren. Vielleicht habt ihr euch gewundert, daß ich so gefaßt mit dem erschreckend plötzlichen Tod meines einzigen Kindes umgehen konnte; da half mir meine Erfahrung mit Religion, besonders auch die christliche Musik, wie sie im Gottesdienst zu hören und zu singen war. Wichtig war für mich aber auch die Ansicht von Frau Hanses, der Mutter von Philipp, der in Dubrovnik verschwand, wahrscheinlich stark alkoholisiert ins Meer fiel und ertrank, somit durch eine legale Droge starb. Sie schrieb, sie glaubt, daß das Leben unserer Kinder vollendet war, wenn auch für uns zu früh; dieser Satz traf mich ins Herz, denn rückblickend gab es viele Hinweise darauf. Johannes hatte ja immer mit großer Energie und Geschwindigkeit gelebt, bildlich gesprochen erinnerte sein Leben an eine Silvesterrakete mit schlechten Startbedingungen. Nach holprigem Start unter ungünstigen Umständen stieg er auf in den Pokerhimmel, warf ein paar seiner Sterne ab und suchte weiter nach dem wirklichen Himmel; dann schüttete er sein Herz aus, bis er hier unten im Wasser verlosch – klingt kitschig, aber die Coolness verschwand in den letzten eineinhalb Jahren immer mehr und er wurde herzlich und offen. Er war ein Kämpfer, gab nicht auf und arbeitete hart an seinen früh erworbenen seelischen Blockaden. Er hatte etwas missionarisches, war gerne Lehrer, was ihm geholfen hatte, wollte er gerne weitergeben. Er begab sich auf spirituelle Suche, fand einen Meister wie Eckhard Tolle und meditierte täglich. Das Pokern wollte er bald aufgeben und Unternehmer werden, er war immer sehr optimistisch, obwohl er ja bei seinem ersten Versuch mit card coaches schon einen crash hinter sich hatte; so wagte er sich noch nicht an eine längerfristige Bindung. Mit großer Intensität suchte er sich selbst und seinen Platz in der Welt.
Er war in einer Umbruchsphase, obwohl immer gegen Drogen eingestellt, dachte er wohl, er sollte es einmal versuchen, seinem Freund hatten sie nie so offensichtlich geschadet; so kam es zu dem Unfall, der ebensogut ein Autounfall hätte werden können, eine Zeugin mit Hund berichtete uns von dem Beinaheunfall auf der Straße kurz bevor Johannes in Panik in den Fluß sprang. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß ein Ertrinkungsunfall kein schlechter Tod ist und sicherer als ein Autounfall, wo man vielleicht schwer verletzt oder im Wachkoma überlebt.
Diese Ansicht, daß Johannes sein Leben so früh vollendet hatte, hat etwas tröstliches und sagt auch, wenn nicht an diesem Unfall, so wäre er an einem anderen gestorben. Es bleibt nur die Dankbarkeit, ihn als Sohn gehabt zu haben, ihn gekannt zu haben.
Dorothea.“

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