Dan Coleman und Phil Hellmuth lieferten sich vergangene Woche einen verbalen Schlagabtausch der härteren Art. Dabei musste sich der WSOP Bracelet Rekordhalter einige harte Vorwürfe gefallen lassen. Doch die Reaktionen der Community führten auch dazu, dass sich Coleman rechtfertigen musste. Nun gestand der umstrittene One Drop Gewinner, dass er früher das verbotene Prinzip des Multi-Accounting betrieben habe.
Angefangen hatte alles mit einem Podcast des „Rounders“-Drehbuchautor Brian Koppelman, bei dem Phil Hellmuth zu Gast war. Schnell wurde dazu ein 2+2 Thread eröffnet und um diverse Aussagen von Hellmuth diskutiert. Dort mischte sich auch Dan Colman ein und sprach mit harten Worten über Hellmuths Rolle in der Pokerwelt. Dieser antwortete natürlich und wie zu erwarten kam es zu heftigen Diskussionen der beiden sowie anderen Pokerpros und 2+2 Usern. Als es im Thread um die umstrittene Rolle von Hellmuth im Zusammenhang mit dem Ultimate Bet Skandal ging, schlug einer der User vor, dass man doch auch mal in Colemans Vergangenheit wühlen und seine Leichen im Keller ausgraben solle.
Coleman, der scheinbar den Thread beobachtete, antworte sofort mit dem folgenden Statement:
„Als ich 17-18 Jahr alt war habe ich bei Online Turnieren Multi-Accounting betrieben mit einer ich-gegen-den-Rest-der-Welt-Mentalität. Ich habe viele Fehler gemacht aber ich weiß, dass ich mich von der Person, die ich einmal war, weit entfernt habe.“
Wenn Colemans Statement korrekt ist, wird er in den Jahren 2007-2008 mit mehreren Accounts gespielt haben, da er mittlerweile 24 ist. Das wäre dann auch genau die Zeit des Multi-Accounting-Skandals von Justin Bonomo und des Betrugs von JJ Prodigy.
Nach seinem Geständnis nutzte Coleman den Thread, um erneut Stellung zu seinen harten Attacken gegen Phil Hellmuth zu nehmen. Dabei ruderte er teilweise zurück und gab zu, dass er in der Wortwahl übertrieben habe, jedoch inhaltlich zu seinen Worten stehe:
„Ich stimme zu, dass es falsch war, Phil so zu attackieren, wie ich es getan habe und dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber mein Standpunkt bleibt der gleiche. In meinen Augen ist er ein schrecklicher Botschafter für das Pokerspiel und es ist verachtenswert, dass er bei all dem Geld was er als Gesicht von Ultimate Bet gemacht hat, der Pokercommunity gegenüber nie seine Verwicklungen offengelegt hat.“
Doch darf jemand solche Vorwürfe artikulieren, der sich selbst des Multi-Accountings schuldig bekannt hat? Was denken die Hochgepokert User? Waren das nur leichtsinnige Verfehlungen eines unerfahrenen Jugendlichen oder geplanter Betrug?