Bochum – Der Skandal um vermeintliche Wettmanipulation des Ex-Fußball Profis René Schnitzler hat damals die Liga wie auch die Pokergemeinde erschüttert. Schnitzler soll als Spieler des FC Sankt Pauli auf Anweisung des holländischen Wettpaten Paul Rooij mehrere Partien seines Vereins beeinflusst haben. Der heute 30-jährige Schnitzler, der einst als großes Talent gehandelt wurde, bestreitet aktive Manipulation begangen zu haben. Vielmehr seien Anfangs Partien zufällig im Sinne der Wettmafia ausgegangen.
Auch an den Pokertischen war der Fußballer kein Unbekannter, ein hochgepokert.com Team traf ihn zu seiner aktiven Zeit unter anderem im Casino Bremen an. Trotz einer Sperre nahm er dort unter falschem Namen mit dem Ausweis eines Fußballkollegen teil. Schnitzler selber hat ein Buch namens „Zockerliga“ verfasst, darin spricht er über seine Spielsucht und wie er in die Fänge der Wettmafia geraten ist.
Zum Prozessauftakt vorm Bochumer Landgericht schweigt Schnitzler nun zu den Vorwürfen. Laut Anklage geht es um €100.000, die Schnitzler von Rooij erhalten haben soll. Insgesamt sollen dafür mindestens drei Partien verschoben worden sein. Neben Schnitzler und Rooij sind noch zwei weitere mutmaßlich Beteiligte mitangeklagt. Dabei handelt es sich um eine Person, die nur für das platzieren der Wetten an sich zuständig war, sowie Björn B., ein ehemaliger Spieler des FC Sankt Pauli. Laut Prozessbeobachtern ist mit Urteilen in dem Fall bereits in den nächsten Tagen zu rechnen.
Foto: Gütersloher Verlagshaus