Zum ersten Mal überhaupt gastiert die World Series of Poker zurzeit in Deutschland, nachdem sie zuvor siebenmal in England oder Frankreich ausgetragen wurde. Wir werfen einen Blick zurück auf die bisherigen Austragungen und kommen dabei zu einer traurigen Erkenntnis.
Premiere im Jahr 2007
Das Abenteuer Übersee startete die WSOP im Jahr 2007. Der Pokerboom war längst nach Europa übergeschwappt, und damit war eine WSOP auf dem alten Kontinent nur folgerichtig. Mit gerade einmal drei Turnieren, die in London ausgetragen wurden, begann die Serie als zartes Pflänzchen. Das erste Bracelet überhaupt gewann der Deutsche Thomas Bihl beim H.O.R.S.E., das Main Event wurde eine Beute von Annette Obrestad.
Die Turnierserie wächst
Ein Jahr später standen immerhin vier Turniere auf dem Programm. Der Russe Ivan Demidov schaffte das Kunststück, sowohl in Vegas als auch London den Finaltisch des Main Event zu erreichen. Als Zweiter bzw. Dritter verpasste er den Sieg jeweils nur knapp. Sieger des Main Events wurde mit John Juanda einer der großen Superstars der Pokerszene.
Und auch 2009 hätte um ein Haar ein Topstar den Sieg geholt, aber am Ende musste sich Daniel Negreanu mit Rang 2 hinter Barry Shulman begnügen. Auf fünf Turniere wurde die WSOPE 2010 erweitert, doch waren die Veranstalter mit dem Zuspruch der Spieler offenbar nicht zufrieden. Nach vier Jahren hieß es beim Heimsieg von James Bord Abschied aus London nehmen.
Dreimal Frankreich
Von London ging es nach Cannes, und bei der ersten Austragung an der Riviera wurde mit 593 der bis heute gültige Teilnehmerrekord beim Main Event erzielt. Insgesamt sieben Bracelets gab es zu gewinnen, aber leider gingen die Deutschen auch dieses Mal wieder leer aus. Im Finale setzte sich Elio Fox gegen Online-Legende Chris Moorman durch und kassierte die Rekordsumme von 1,4 Millionen Euro.
Wenn von Topstars die Rede ist, darf natürlich auch Phil Hellmuth nicht fehlen. Der Bracelet-Rekordhalter holte sich den Sieg 2012 und ist damit der einzige Spieler, der beide Main Events gewinnen konnte – der in Australien fehlt ihm noch.
Erneut zog die WSOP Europe danach um, und machte bei ihrer bislang letzten Austragung Station in der Nähe von Paris. Acht Bracelets wurden vergeben, darunter zum ersten Mal eines für Highroller. Dieses schnappte sich Daniel Negreanu, während beim Main Event der Spanier Adrian Mateos triumphierte.
Wie man sieht, fällt die Bilanz unserer deutschsprachigen Spieler mit einem Bracelet, ausgerechnet beim allerersten Turnier, mehr als dürftig aus. Da kommt die WSOP Europe in Berlin doch gerade recht, oder?
Alle Sieger des Main Event der WSOP Europe:
Jahr/Ort | Sieger | Land | Preisgeld | Spieler | Zweiter |
2007 / London | Annette Obrestad | Norwegen | £1.000.000 | 362 | John Tabatabai |
2008 / London | John Juanda | USA | £868.800 | 362 | Stanislav Alekhin |
2009 / London | Barry Shulman | USA | £801.603 | 334 | Daniel Negreanu |
2010 / London | James Bord | Großbritannien | £830.401 | 346 | Fabrizio Baldassari |
2011 / Cannes | Elio Fox | USA | €1.400.000 | 593 | Chris Moorman |
2012 / Cannes | Phil Hellmuth | USA | €1.022.376 | 420 | Sergii Baranov |
2013 / Paris | Adrián Mateos | Spanien | €1.000.000 | 375 | Fabrice Soulier |