Sieben bereits vergebene Bracelets, teilweise rappelvolle Teilnehmerfelder und das größte Pokerfestival, das es je auf deutschem Boden gegeben hat – so sieht die Bilanz der WSOP Europe nach zehn Tagen vordergründig aus, aber offenbar ist nicht alles Gold, was glänzt.
Der dänische PokerStars Pro Theo Jörgensen jedenfalls war von der Veranstaltung so genervt, dass er vorzeitig die Heimreise antrat. In einem Twitter-Beitrag zog Jörgensen kräftig vom Leder und beschrieb ausführlich, was ihn dazu bewog, sich vom Geschehen in Berlin zurückzuziehen:
„Sehr kurzer Aufenthalt in Berlin. Obwohl ich das Hotel bereits bezahlte hatte, entschied ich mich für eine vorzeitige Abreise.
Meiner Meinung nach sollte der Typ, der für die Vergabe der WSOP Europe nach Berlin verantwortlich ist, rausgeschmissen werden.
Da Überweisungen nicht möglich sind, muss man mit einer Menge Geld durch die Gegend fahren. Aus meiner Sicht reicht das schon für einen Rausschmiss aus.
Profis dürfen keine Werbung machen, daher musste ich meinen PokerStars-Patch überkleben und bekam dafür einen Aufkleber mit der Aufschrift „Spielbank Berlin“ angeboten. Sie haben nicht einmal einen neutralen Aufkleber, sondern nur den mit ihrer eigenen Spielbank. Man könnte dies für einen Scherz halten, aber das ist es mitnichten …
Ach ja, und dann haben sie noch das Rake erhöht, weil die ganzen Fische angereist sind. In den niedrigen Partien ist es mit €30 doppelt so hoch wie sonst, während sie den teuren Partien nur 50 Prozent mehr nehmen als normal.
Na wenigstens ist das Wasser umsonst, aber nein warte, eine Flasche Evian kostet €10…“
Unabhängig von Jörgensens persönlicher Sicht ist klar, dass die WSOP Europe für die Spielbank ein Riesengeschäft ist. Ihr Gewinn liegt definitiv in Millionenhöhe.