Wieso spielen Profis Hände so unterschiedlich? Um Einblick in die Denkweise des Profis zu bekommen, haben wir drei Pros mit der gleichen Konstellation konfrontiert. Dass die verschiedenen Poker-Spieler die Hände zum Teil sehr unterschiedlich spielen, beweisen wir wieder einmal in unserer Rubrik „Eine Hand – drei Meinungen“. Wir befragten mit Philipp Gruissem, Manuel Blaschke und Lukas Bäumer drei bekannte Poker-Profis der deutschsprachigen Poker-Szene.
Handanalyse der Pros 05-2011
Eine Hand – drei Meinungen Special
Handbeschreibung:
Die folgende Hand ereignete sich am achten Tag des WSOP Main Events 2011, als noch 12 Spieler im Turnier waren.
Level 34 / Blinds 150.000/300.000 Ante 40.000
Ben Lamb (USA) Stack: 20.745.000
Matt Giannetti (USA) Stack: 14.865.000
Average Stack: 17.163.000
Hand Ben Lamb:
Hand Matt Giannetti:
Ben eröffnete den Pot mit einem Raise vom Cut-Off auf 650.000. Matt callte aus dem Big Blind.
Flop:
Matt checkte und Ben machte eine Contibet von 700.000, die Matt bezahlte.
Turn:
Wurde von beiden gecheckt.
River:
Matt checkte und Ben machte eine Overbet von 4.000.000 in den 3.170.000 großen Pot.
Matt überlegte ganze elf Minuten und entschied sich schlussendlich zu callen.
Meinung Philipp Gruissem (GER)
Preflop macht Lamb ein schönes Raise. Er nutzt die Situation gut aus, um Druck zu machen, in der Hoffnung, dass sich der ganze Tisch so langsam die Windeln angezogen hat, da die November Nine Bubble immer näher rückt.
Obwohl die Leute bereits bei noch 40 verbleibenden Spielern deutlich tighter wurden, hätte ich mich hier wohl eher zu einem Fold mit 23o durchgerungen.
Der Call vom BB ist dagegen wohl Standard und er hat keine andere Option.
Flop: Ich mag das Slowplay von Matt sehr. Man kann sich leicht vorstellen wie oft Ben diesen Flop verpasst, wenn er 100% seiner Hände Preflop raised. Lambs Contibet gefällt mir ebenfalls, und ich ziehe eine Bet einem Check behind vor. Den Pot mit einer getroffenen Zwei mitzunehmen und die Equity des Gegners zu zerstören, ist in diesem Fall sehr gut. Außerdem können immer noch schlechtere Hände wie KQ, KJ. KT und Floats callen. Lamb geht nicht davon aus, dass er oft gereraised wird und die beste Hand folden muss.
Der Turn ist dann wieder absoluter Standard. Keiner von beiden hat hier einen Grund zu betten.
Am River wird es jetzt interessant: An Matts Stelle wäre ich nach wie vor sehr glücklich mit meiner Hand, und es geht darum, das Maximum rauszuholen. Somit muss er sich zwischen Check-Call oder Bet von vorne entscheiden.
Wenn Matt checkt, könnte Ben bluffen, wobei die Herz 2 nicht gerade die beste Bluffkarte ist.
Zudem könnte Lamb eine Value Bet machen, da Giannettis Hand überhaupt nicht stark aussieht. Ich glaube aber, dass er eine Bet von Lamb in den meisten Fällen callt. Es ist jedoch auch gut möglich, dass er eine Sieben getroffen oder eine Neun auf dem Turn gecheckt hat. Mit solchen Händen könnte er sich in einen Call hineinreden.
Der Nachteil an einer Bet auf dem River ist, das man bei einem Reraise eine schwere Entscheidung hat. Realistisch gesehen passiert dies aber sehr selten, und daher hätte ich an Matts Stelle wohl gebettet. Vielleicht war Matts Image aber so tight, dass er in dieser Situation nie von einer schlechteren Hand gecallt wird. Meiner Meinung nach ist das eine klarer Fall für eine Value Bet.
Aber Matt checkt und Ben macht eine Overbet.
Beim ersten Blick auf die Hand war mir sofort klar, dass ich ebenfalls sehr lange überlegt hätte. Die Situation ist super schwierig und gegen gute Spieler gibt es oft keine einfachen Entscheidungen.
Ich hätte Ben verflucht und ihm gesagt, er soll bei seinem Glück doch Lotto spielen, da dort sein Stundenlohn noch höher wäre. Von einem ehrlichen Lächeln lässt sich nämlich viel ableiten…
Anschließend wäre ich seine möglichen Hände durchgegangen:
Eine Zwei macht Sinn, wobei man nicht hundertprozentig sicher sein kann, dass er damit eine Contibet macht. Ein Flush macht hier nicht viel Sinn, weil er diesen meist am Turn bettet. Aber Lamb ist ein erfahrener Live Spieler, vielleicht hat er Stärke bei Matt gerochen und dann seinen Flush Draw hinterhergecheckt.
Darüber hinaus ist auch jeder Flush Draw mit einer Sieben dazu möglich.
Eine andere wichtige Frage, die sich Matt stellen muss ist: Kann ich noch Value Hände schlagen und wenn ja welche?
Ich denke nicht, da jegliche Two Pair Kombinationen oder AQ keinen Sinn machen, weil Ben solche Hände fast nie slowplayen wird.
Man kann sich recht sicher sein, dass Lamb in dieser Situation immer eine große Bet macht, ob er es hat oder nicht. Denn beide wissen, dass Ben hier nur ganz wenige Handkombinationen (eine Zwei oder einen Flush) repräsentiert. Somit lässt sich aus der Betsize nicht viel ablesen.
Fazit:
Ich hätte mich an Matts Stelle gefragt, warum Ben denn jetzt den River bluffen sollte, wo er doch mit einer Turn- und Riverbet viel mehr Druck erzeugt und den oben angesprochenen Windeleffekt deutlich besser ausgenützt hätte.
Außerdem weiß Matt, dass Ben hier nicht viel repräsentiert und dessen Image dürfte auch schon angeknackst sein. Ich wäre ebenfalls sehr unentschlossen und weiß nicht, ob ich gefoldet hätte. Aber wenn ich in Ruhe darüber nachdenke tendiere ich eher zu einem FOLD.
Meinung Manuel Blaschke (AUT)
Beim WSOP Main Event befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch 12 Spieler im Turnier. Die Blinds sind 150k/300k mit einer Ante von 40k. Ben Lamb hat einen Stack von 20,7 Millionen und Matt Gianetti hat einen Stack von 14,8 Millionen. Mit effektiven Stacks von 50BB sind sie also ziemlich deep und haben noch einiges an Spielraum. Gespielt wird 6-handed, was die Range von einem sehr guten Spieler wie Ben Lamb natürlich erweitert.
Alle folden zu Lamb im Cutoff und er erhöht mit 23 auf 650k. Button und Small Blind folden daraufhin und Giannetti callt im Big Blind mit A9o. Man könnte auch eine 3-bet in Betracht ziehen, allerdings würde das nur den Pot vergrößern und seine Hand in einen Bluff verwandeln, da er auf eine 4-bet von Ben wahrscheinlich folden müsste. Ich würde hier zu 80% callen und zu 20% 3-betten, um mein Spiel zu variieren. Der Flop ist Ah 9h 2d. Matt floppt somit Top Two und checkt zu Ben, weil dieser so gut wie immer eine Continuation Bet machen wird. Wie zu erwarten, setzt Lamb mit Bottom Pair 700k. Hier ist es egal was er hat, in dieser Situation wird er auf einem A-high Board fast immer anspielen, unabhängig von seinen eigenen Holecards. Matt entschließt sich, mit Top Two Pair nur zu callen, um einen aggressiven Spieler wie Ben auf Turn und River weiter feuern zu lassen, oder um ihn am Turn zu check-raisen.
Turn: 7d Giannetti checkt erneut und Lamb checkt behind, da er mit einer Zwei auch die beste Hand haben könnte. Außerdem weiß Ben, dass Matt in der Lage ist, den Turn zu check-raisen und er somit in eine schwierige Situation kommen könnte. Den Pot klein zu halten ist ein weiterer Grund dafür, den Turn zu checken.
River: 2h Nun ist der Flush angekommen und Ben trifft seinen Drilling. Giannetti checkt wieder zu Lamb, weil er davon ausgeht, dass dieser hier mit vielen Händen eine Value Bet macht. Ich würde sagen, dass er eine Range von Ax-K9, eventuell sogar Q9, anspielen kann, und auch noch von einer schlechteren Hand gecallt wird. Eine weitere Überlegung ist, dass wenn er hier K9 für Value anspielt, er eine bessere Hand wie ein kleines Ass zum Folden bringen könnte. Ich würde hier mit dem geriverten Drilling auf jeden Fall noch mal anspielen. Die Frage ist nur: Wieviel? Lamb setzt 4.000.000 in einen Pot von 3.170.000. Ben will mit dieser großen Overbet das Maximale an Value herausholen. Dadurch, dass Matt zweimal zu Ben checkt, obwohl dieser am Turn schon Schwäche gezeigt hat, deutet vieles darauf hin, dass Matt sehr wahrscheinlich keinen Flush hat. Da er sich sicher ist, die beste Hand zu haben overbettet er den Pot, und fordert Matt mehr oder weniger zu einem Hero Call heraus. Nach elf Minuten Bedenkzeit überwindet sich Matt zu callen und bekommt von Ben 32 gezeigt, welcher einen sehr großen Pot mit einer wirklich interessanten Hand gewinnt. Ich bin hier eher für Call, da Matts Line sehr nach einem Paar aussieht und Ben deswegen versuchen könnte, mit so einer Betsize Matt aus der Hand zu drängen. Außerdem schlägt Matt auch einiges von der Value Range von Ben, da er auch A10-AK so spielen könnte. Es ist aber keineswegs eine klare Entscheidung, da es hier sowohl für Fold, Call als auch sogar für All-in Argumente gibt. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass ich keine Informationen zur Tischdynamik hatte, welche besonders 6-handed von großer Bedeutung ist. Des Weiteren werden die beiden Spieler schone einige Hände miteinander gespielt haben, über deren Verlauf ich ebenfalls nichts weiß. Es ist aber mit Sicherheit eine außergewöhnliche Situation so deep im Main Event der WSOP.
Meinung Lukas Bäumer (GER)
Um ohne Kenntnis der Tischdynamik ein erstes Gefühl für die Situation zu bekommen, hilft es, die Spieler kurz einzuordnen. Beide sind in Las Vegas lebende Pros und falls sie sich nicht persönlich kennen, werden sie zumindest das voneinander wissen. Ben Lamb steht nach seinen guten Ergebnissen zuvor stark im Fokus der Öffentlichkeit und spielt mit extremem Selbstbewusstsein. Bei noch 12 Spielern im Main Event ist er derjenige, den man in Ruhe lässt. Genau das wird ihm bewusst sein und daher wird er auch generell sehr loose aggressive spielen. Konkreter gesagt, kann er vom Hijack, Cutoff und Button den Großteil seiner Hände eröffnen, trotzdem ist 32o nicht zwangsläufig ein Openraise wert. Wenn es aber den richtigen Moment dafür gibt, dann sicherlich in Lambs Situation. Giannetti ist, und das weiß er auch, mit A9o weit vorne gegen Lambs Range. 50BB deep ist also die Frage: Call oder 3bet?
A9o ist zu stark, um 3bet Fold gegen eine 4bet zu spielen, also lohnt sich eine 3bet nur dann, wenn Lamb loose 4bettet und Giannetti dann profitabel 5bet pushen kann. Außerdem besitzt ein Platz unter den November Nine soviel Wert, dass die varianzärmere Variante sinnvoller erscheint.
Der Flop ist der Knackpunkt der Hand, hier antizipieren sowohl Giannetti als auch Lamb den weiteren Verlauf der Hand. Für beide gilt es zu überlegen, wie sie die Hand am sinnvollsten weiterspielen und wie sie am besten darauf Einfluss nehmen können. Dabei ist Bens Part recht schnell erledigt. Matt checkt und A::h 9::h 2::d ist ein Flop, der aus dem BB häufig „Hit or Miss“ gespielt wird und somit definiert Lambs Contibet Giannettis Hand ein gutes Stück und er behält die Kontrolle. Zusätzlich zur Fold Equity gibt es ihm in Position auch die Möglichkeit, mit seiner Hand bei Verbesserung auf Turn oder River einen großen Pot mit gut verschleierten Trips oder Two Pair zu spielen.
Matt hat mit dem gefloppten Monster dagegen eine komplexere Aufgabe, er muss versuchen, soviel Geld wie möglich in die Mitte zu bekommen, und dabei seine Handstärke zu verbergen.
Er hat, nachdem der Flop umgedreht wird, drei Optionen: Lead, Check-Call oder Check-Raise:
Von vorne anzuspielen, also zu leaden, ist immer eine Überlegung wert und wird noch viel zu selten angewendet. Allerdings eignet sich ein A-high Flop mit einer Value Hand eher weniger dazu. Dies liegt daran, dass hier fast immer gecontibettet wird und Hände, die den Flop verfehlt haben, gegen eine Lead oft einfach folden, da sie wenig Chance auf Verbesserung haben. Fast alle Hände, die Lamb weiterspielen will, wird er nur callen. Dazu gehören auch die guten Asse, wie AK, AQ oder AJ, gegen die Giannetti eigentlich einen großen Pot spielen möchte. Die Lead ähnelt, da sie selten geraist wird, in diesem Fall dem nun folgenden Check-Call sehr, nur dass man auf diese Weise weniger Profit macht.
Check-Call ist die Standardvariante. Die sehr guten Hände werden auf A-high Boards kaum noch gecheckraist, da ein Check-Raise von den meisten als Zeichen von Stärke interpretiert wird und A-high Flops kaum als Bluff gecheckraist werden. Außerdem sind alle Asse, die Preflop nur callen zu schwach, um am Flop das Geld in die Mitte zu bekommen und werden die Contibet nur callen. Daher haben die meisten besseren Spieler in dem Spot keine Check-Raise Range. Der große Nachteil ist, keinen großen Pot aufbauen zu können. Dafür bekommt man bis zum River mindestens eine und oft zwei oder sogar mehr mittlere Bets vom Gegner.
Dies ist gegen viele Spieler die wohl profitabelste Spielweise aufgrund der vom Check-Raise repräsentierten Stärke. Nichtsdestotrotz bietet diese Situation einige Vorteile für ein Check-Raise. Wichtige Fragen sind: Was repräsentieren wir? Wovon werden wir gecallt/geraised? Was denkt der Gegner von uns? Was denkt er, denken wir von ihm?
Lamb weiß, dass Giannetti seine Range sehr weit einschätzt, nicht unbedingt bis 32o, aber doch sehr weit. Demzufolge beinhaltet seine Range auch weniger Ax Kombinationen als gewöhnlich. Ein Check-Raise als Bluff- oder Semi-Bluff wird dadurch viel profitabler und wenn Ben diese Moves bei Matt für möglich hält, kann er auch Value Hände besser check-raisen. Natürlich foldet Lamb seine Air und es nimmt ihm die Möglichkeit Turn und/oder River nochmal zu barrelln, jedoch bekommt Giannetti von seiner Air selten weitere Chips und nur falls Ben sehr oft barrellt, sollte ihn das eventuell umstimmen. Dafür spielt er mit dem Check-Raise möglicherweise einen sehr großen Pot mit den gefühlten Nuts und zusätzlich gibt es ihm die Möglichkeit, „kreativ“ zu werden; dass soll heißen, ihn mit Air und verschiedenen One Pair Händen zu floaten, da er sein Check-Raise aufgrund des eigenen Images eventuell falsch einschätzt. Die Betsize würde ich zwischen 1,8 und 2 Millionen wählen. Nicht zu groß, um ihn eher „auf eine Idee“ kommen zu lassen und bei Check-Raise Bluffs selbst einen guten Preis zu bekommen.
Fazit am Flop: In dieser speziellen Situation bevorzuge ich das Check-Raise gegenüber dem Check-Call, eine Lead ist hier keine gute Option.
Nach dem Check-Raise würde ich hier Lamb eine Chance geben, seine Floats noch mal zu betten, da er durchaus alle guten Asse repräsentieren kann. Außerdem gibt es ihm auch die Möglichkeit, diese Hände zu valuebetten. Andererseits könnte er aber auch hinterherchecken, um entweder seine Hand zu verschleiern oder einen kleineren Pot zu spielen oder aus Angst vor einem Check-Raise All-in, dass ihn in eine sehr schwierige Situation bringen würde.
Wenn Ben den Turn bettet, was so zwischen 2,5- 4 Millionen sein sollte, gehen alle Chips rein, da ein Check-Call out of Position am Turn Matts Hand als sehr stark outet, da er nun kein Geld mehr von Bluffs bekommt. Zudem muss er dann first-to-act den River shippen, um Value zu bekommen. Check-Shove Turn sieht etwas schwächer aus und ist wohl die einzige Möglichkeit, noch Action zu bekommen, falls Lamb ihm nicht glaubt und ihm zutraut, dies als Semi-Bluff durchzuziehen.
Eine Bet von 3-4 Millionen wäre die andere Möglichkeit, wenn Dynamik und Matts Intuition Ben Ax geben und er eher hinterherchecken würde, als zu betten, was im Vakuum nicht zu klären ist.
So wie gespielt hat Matt nur die Möglichkeit zu leaden oder zu hoffen, dass Ben nochmal bettet, um wieder zu callen, da eine Bet von 1,5-2 Millionen für einen Check-Shove zu klein ist. Dies macht ein Check-Raise auf dem Turn noch vorteilhafter. Eine Lead ist wohl nur mit Vorgeschichte besser und bringt sonst nur viele mittelgute Hände Lambs zum folden.
Am River kommt der Flush Draw an und das Board pairt sich. Trotzdem ist Matts Two Pair aus folgenden Gründen meistens noch die beste Hand: Viele der Hände, die eine Zwei enthalten, könnte Lamb auch Preflop folden und müssen nicht unbedingt erwartet werden. Der Flush ist möglich und kann von Lamb glaubhaft repräsentiert werden. Allerdings erlauben die Stacksizes am Turn Lamb auch eine zweite Barrel, ohne das Giannetti pushen kann. Das erhöht die Chance, dass Ben sich entschließt, noch mal zu feuern, um mittelstarke Hände zum folden zu bringen. Also ist es wieder Matt, der vor einer schwierigen Entscheidung steht und überlegen muss, ob er selber betten sollte oder lieber checkt. Ich denke, Matt kann von Ben erwarten, dass er die meisten Hände, mit denen er am River callt, selbst valuebettet, nachdem er nochmal checkt. Zudem schützt ihn Check-Call davor, geraist und damit in einen sehr ekeligen Spot gebracht zu werden, indem Lamb durchaus bluffen kann und er bekommt von vielen Händen denselben Value.
Nach seinem Check overbettet Lamb den Pot, was in den meisten Fällen eine polarisierte Bluff oder Nuts Range bedeutet. Mittlerweile kann dies in seltenen Fällen aber auch eine etwas schwächere Value Hand sein wie z.B. AK-AJ, die von Bluffcatchern geherocalled werden will. Bei zwei Pros durchaus eine Überlegung wert, aber trotzdem sicherlich der kleinste Teil von Lambs Range. Noch unwahrscheinlicher aber nicht unmöglich ist, dass Lamb ihn mit einem kleinen Ass aus dem Split Pot drängen will.
Fazit: Meiner Meinung nach, kann Matt den River nicht folden, da er selbst das absolut obere Ende seiner Range hält und hinter Bens Bet zu viele verschiedene Hände stecken können. Zudem ist Lamb aufgrund seines Selbstbewusstseins der Spieler, dem man am ehesten einen Riverbluff zutraut.
Allerdings finde ich aus Matts Sicht ein Check-Raise am Flop, gefolgt von Check-Shove Turn oder eine Bet besser, um das Maximum aus seiner Hand herauszuholen.
Autoren: Philipp Gruissem, Manuel Blaschke, Lukas Bäumer