Wie würden Sie entscheiden? – Die Turnierdirektoren sind gefragt!
Knifflige Situationen gibt es immer wieder. Die verschiedenen Reglements sind eine Wissenschaft für sich. Daher haben wir 5 renommierte Turnierdirektoren zu einer grenzwertigen Situation befragt.
Handbeschreibung:
Während eines Pokerturniers kommt es zu folgender Situation: Das Board liegt mit und Spieler A feuert eine Potsize Bet ab, die Spieler B bezahlt. Spieler A zögert beim Showdown und sagt: „Good Call, du hast mich erwischt.“ Er zeigt kurz seine Hand und wirft sie dann verdeckt in die Mitte. Spieler B öffnet nun seine Karten und zeigt für Two Pair. Daraufhin greift Spieler A schnell nach seinen Karten, dreht sie wieder um und sagt, dass sein Flush doch gut wäre um den Pot zu gewinnen. Spieler B lässt den Floorman kommen und verlangt, dass die Karten von Spieler A für tot erklärt werden. Wie würden Sie entscheiden!
Spieler A bekommt den Pot, er zeigt seine Karten, seine Karten sind nicht im Muck und damit kann es zu einen Showdown zwischen den beiden Spielern kommen.
Wenn der Dealer korrekt arbeiten würde, dann wären die Karten von Spieler A bereits im Muck und er hätte keine Möglichkeit gehabt sie zurückzunehmen. Auch wenn Spieler A seine Karten gemuckt hat, es sind zu 100% seine Karten und ich versuche immer eine Entscheidung im Sinne des Spiels zu treffen. Deshalb sind die Karten von Spieler A live und ich spreche ihm den Pot zu.
Eine Hand ist nach unserem Reglement nur tot wenn sie entweder den Muck, die Burn Cards oder das Board verdeckt berührt hat. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist die Hand gültig.
Spieler A gewinnt mit seinem Flush den Pot. Im Showdown ist eine Hand erst dann tot, wenn sie den Muck, andere Karten oder die Burn Cards berührt hat. Solange dies nicht geschehen ist, lebt die Hand.
Wie so oft führen auch hier die Spielchen rund um den Showdown zu großer Verwirrung. Spieler A verhält sich natürlich sehr ungeschickt, ich werde wohl nie verstehen warum einige Spieler beim Showdown nicht einfach der Reihenfolge nach ihre Karten zeigen. Entscheidend ist aber, dass man einer offensichtlich gezeigten Siegerhand den Pot nicht verwehren kann. Spieler A bekommt den Pot, wird aber ermahnt sich an die gängigen Fair-Play-Regeln zu halten, und nicht seinen Kontrahenten glauben zu machen er hätte gewonnen.