Österreichische Lotterien feiern 30 Jahre

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KRB_KS_Rachinger_DekretAm 7. September 1986 fand die erste Ziehung von Lotto „6 aus 45“ statt, die Österreichischen Lotterien nahmen ihren Betrieb auf. Es sollte eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte werden. Wenige Tage vor dem 30. Geburtstag luden Generaldirektor Karl Stoss und Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner zu einem Pressebrunch, um auf die Highlights der vergangenen drei Jahrzehnte zurückzublicken und einige beeindruckende Zahlen und Fakten zu präsentieren.

Mit der ersten Lotto Ziehung am 7. September 1986 wurde eine neue Ära in Österreichs Glücksspielgeschichte eingeläutet. Die Einführung von Lotto „6 aus 45“ sowie die Übernahme von Toto im Jahr 1986 waren der Beginn einer herausragenden und von Expansion und Innovation gezeichneten rot-weiß-roten Erfolgsgeschichte. Während sich Lotteriegesellschaften in anderen Ländern großteils darauf beschränkten, das Produkt aus der Gründungszeit in nahezu unveränderter Form weiter zu betreiben, erkannten die Österreichischen Lotterien sehr früh neue Trends und Möglichkeiten für Produktinnovationen. 1988 kamen mit Joker und Torwette zwei neue Produkte, 1990 wurden die bereits auf dem Markt befindlichen Spiele Zahlenlotto, Brieflos und Klassenlotterie übernommen. Dann kamen Rubbellos (1995), Bingo (1999), ToiToiToi (2003) und EuroMillionen (2004).

Zudem war für die Österreichischen Lotterien bereits 1998 klar, dass das damals noch in den Kinderschuhen steckende Internet ein Geschäftsfeld mit Zukunft sein würde. Mit webclub.at (heute win2day) schufen die Lotterien als eine der ersten Gesellschaften weltweit eine eigene Online-Spieleplattform. 2004 eröffnete die Tochtergesellschaft WINWIN ihre ersten Outlets mit Video Lottery Terminals.

Beeindruckende Zahlen und Fakten
Die von Beginn an herrschende Innovationskraft verhalf auch den Zahlen zu einer beeindruckenden Entwicklung. Nach 409 Millionen Euro im ersten vollen Geschäftsjahr (1987) überschritt der Gesamtumsatz 1995 erstmals die 1-Milliarden-Marke, ließ 2006 die 2 Milliarden hinter sich, ehe 2013 die 3-Milliarden-Marke fiel. „Und auf Basis der erfreulichen Entwicklungen des ersten Halbjahres erwarten wir für 2016 einen neuen Rekordumsatz“, wie Generaldirektor Stoss ausführt. Kumuliert über die 30 Jahre beträgt der Gesamtumsatz beeindruckende 48,3 Milliarden Euro. 30,9 Milliarden Euro wurden davon an Gewinnen wieder ausgeschüttet. Statistisch hat damit jeder Österreicher über 16 Jahre rund 4.200 Euro gewonnen. Der größte Einzelgewinner wurde freilich nicht per Zufall ermittelt, so Finanzvorständin Glatz-Kremsner: „Es ist das Finanzministerium mit kumuliert rund
10,6 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben. Durchgerechnet auf die 30 Jahre haben wir also täglich 967.400 Euro abgeliefert, in den Spitzenjahren 2014 und 2015 waren es sogar
1,27 Millionen Euro Tag für Tag.“

An Provisionen für die derzeit mehr als 5.000 Vertriebspartner wurden insgesamt mehr als 2,4 Milliarden Euro ausbezahlt. Damit diese technisch auf dem jeweils neuesten Stand blieben, wurde freilich kräftig investiert – in Angebotserweiterung, neue Technologien, die Schaffung eines Parallelrechenzentrums und vieles mehr. 375 Millionen Euro investierten allein die Österreichischen Lotterien (win2day und WINWIN nicht mitgerechnet) in den vergangenen 30 Jahren, im Schnitt also 12,5 Millionen Euro pro Jahr.

26,5 Tipps und 2,1 Lose pro Sekunde
Pro Jahr werden derzeit rund 840 Millionen Tipps gespielt und 67 Millionen Lose verkauft. So unglaublich das klingt, aber damit werden pro Sekunde in Österreich durchschnittlich
26,5 Tipps abgegeben und 2,1 Rubbel- und Brieflose aufgerubbelt bzw. aufgerissen; Tag für Tag, rund um die Uhr.

925 Millionäre
In den 30 Jahren gelang es 925 Spielteilnehmern, einen Gewinn in Euro-Millionenhöhe zu erzielen: 859 bei Lotto, 36 in der Klassenlotterie, 25 bei EuroMillionen und 5 beim Joker.

Den absolut höchsten Gewinn in Österreichs Glücksspiel-Geschichte holte sich ein Kärntner bei EuroMillionen: Er knackte den Europot am 16. Mai 2008 im Alleingang und gewann
55,6 Millionen Euro. Den höchsten Lottosechser erzielte ein Wiener am 12. August 2015 nach einem Fünffachjackpot mit 9,6 Millionen Euro.

„Glücksspiel mit Verantwortung“ stets groß geschrieben
Freilich hatten die Österreichischen Lotterien in den vergangenen drei Jahrzehnten „viel Schwein“, schließlich feiert auch das Lotto-Maskottchen dieser Tage seinen 30er. „Bei Themen wie dem Spielerschutz oder der gesellschaftspolitischen Verantwortung wurde aber nichts dem Zufall überlassen“, so Generaldirektor Stoss. Seit der Unternehmensgründung ist „Glückspiel mit Verantwortung“ die Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns. So wird das Spielangebot auch nur unter Bedachtnahme auf die soziale Verträglichkeit erweitert.

Spielerschutzrelevante Aspekte werden bereits beim Spieldesign implementiert und jede Werbemaßnahme wird einer strengen Richtlinien folgenden Responsible-Advertising-Prüfung unterzogen. Der Schlüssel zum Erfolg im Responsible Gaming sind die Mitarbeiter und Vertriebspartner, die verpflichtende Schulungen und Weiterbildungen besuchen müssen. Seit 2004 gibt es darüber hinaus die jährlich stattfindende Responsible Gaming Academy mit namhaften internationalen Experten und umfangreichen Schulungen und Workshops für die Mitarbeiter.

Um dem Jugendschutz über das Gesetz hinaus bestmöglich zu entsprechen, wurde 2009 eine freiwillige Selbstbeschränkung für den Verkauf von Lotteriespielen erst ab dem vollendeten 16. Lebensjahr eingeführt. Darüber hinaus halten die Österreichischen Lotterien seit 2009 die Vollzertifizierung nach den Responsible-Gaming-Standards der European Lotteries. Sei es mit der Spielerschutzsoftware „Mentor“ auf win2day oder dem Launch der eigenen Spielerschutzwebsite spiele-mit-verantwortung.at, die Österreichischen Lotterien setzen den Weg des Glücksspiels mit Verantwortung konsequent auch in Zukunft fort.

Wichtiger Sponsor und Förderer
Die gesellschaftspolitische Verantwortung beschränkt sich bei den Österreichischen Lotterien nicht auf das eigene Geschäft. Sie unterstützen seit jeher auch zahlreiche Projekte und Institutionen von allgemeinem Interesse aus den Bereichen Soziales und Humanitäres, Umwelt, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung sowie Sport. Insgesamt sind bis dato über 30.000 Anfragen um Sponsorings eingegangen, fast die Hälfte davon wurde auch tatsächlich umgesetzt – und zwar zumeist auf viele Jahre hinaus. Bettina Glatz-Kremsner: „Kumuliert sind dadurch insgesamt 185 Millionen Euro für den guten Zweck geflossen.“ So gehen die Partnerschaften mit der Österreichischen Kinderhilfe, Sporthilfe und Seniorenhilfe zurück bis ins Gründungsjahr der Lotterien, der WWF als längstes Sponsoring wird seit 1987 unterstützt, und auch Licht ins Dunkel und die Special Olympics (seit 1990) sowie das ÖOC und die Österreichische Nationalbibliothek (seit 1991) können schon ein Vierteljahrhundert auf diese Partnerschaft setzen.

Darüber hinaus sind die Österreichischen Lotterien über die gesetzlich verankerte Sportförderung der wichtigste Financier im heimischen Sport. Derzeit fließen jährlich Beträge von 80 Millionen Euro an die österreichischen Dach- und Fachverbände, seit der Gründung des Unternehmens erhielt der Sport aus diesem Titel rund 1,4 Milliarden Euro.

Den Auftakt zum Pressegespräch bot ein wahrlich geschichtsträchtiger Akt: die Übergabe eines Originaldokuments von Kaiserin Maria Theresia aus dem Jahr 1751 an die Direktorin der Oesterreichischen Nationalbibliothek, Dr. Johanna Rachinger. Es ist das Originalpatent zur Einführung von Zahlenlotto in Österreich, mit dem die Kaiserin am 18. August 1751 dem Grafen Ottavio di Cataldi „das Privileg“ für dessen Betrieb übertrug. Jenes Zahlenlotto, das noch heute, 265 Jahre später, von den Österreichischen Lotterien betrieben wird. Der im Vorjahr verstorbene, ehemalige Generaldirektor Leo Wallner hatte das Dokument vor über zwei Jahrzehnten aus einer privaten Sammlung erworben und den Lotterien hinterlassen. Ab sofort gehört es zu den Leihgaben in der Nationalbibliothek und kann vom Publikum besichtigt werden.

© Österreichische Lotterien/Achim Bieniek

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