Kaum waren die beiden letzten Folgen des WSOP Main Event ausgestrahlt, fingen auch schon die Diskussionen an.
Hat sich William Kassouf wirklich regelwidrig oder zumindest unangemessen verhalten, als er mit Stacy Matuson in einen großen Pott verwickelt war und seine Gegnerin voll laberte?
Für Turnierdirektor Jack Effel jedenfalls gab es keinen Zweifel, dass Kassouf seine Gegnerin zumindest mit seinen Gesten verspottet hatte und deshalb eine Runde aussetzen musste.
In der Hand selbst hatte Kassouf einen riesigen Bluff vom Stapel gelassen und es letztlich geschafft, seine Gegnerin mit einem Overpair zum Folden zu bringen. Ein anderer Spieler am Tisch rief irgendwann „Time“ und musste sich hinterher wegen Unfairness kritisieren lassen – angeblich hatte Matuson durch Kassoufs Gelaber nicht genügend Zeit zum Nachdenken gehabt.
Eine eindeutige Meinung hat da Daniel Negreanu. Der Kanadier hält die Entscheidung des Turnierdirektors, eine Runde Aussetzen zu verhängen, schlicht aus mehreren Gründen für „ungerecht“. Noch schlimmer sei es, den anderen Spieler zu beschuldigen, der zu Recht „Time“ gerufen habe. Unterm Strich findet Negreanu sogar Matusons Verhalten gegenüber diesem Spieler schlimmer als Kassoufs „Speech Play“.
Soweit Daniel Negreanus Einschätzung der Sachlage. Für ESPN ist Kassouf auf jeden Fall Gold wert – der Brite lässt sich als „Bad Boy“ des Main Event gut vermarkten.
Hier noch einmal die gesamte Szene mit Kassoufs berühmten Worten: „I had nine high, like a boss.“