Vor zehn Tagen bestätigten das kanadische Unternehmen Amaya Gaming und der britische Wettanbieter William Hill laut eigenen Pressemitteilungen ernsthafte Absichten einer Fusionierung. Durch einen Zusammenschluss wäre man mit Abstand zu der größten und einflußreichsten Gaming Firma der Welt zusammengewachsen, doch diese Pläne sind seit gestern hinfällig.
Schon nach der Bekanntgabe der Fusionsgespräche haben gleich mehrere Shareholder ihre Bedenken an dem Deal geäußert. Beide Parteien bestätigten im Laufe des gestrigen Tages, dass es nicht zu einer Fusion der beiden Unternehmen kommen werde.
Während der Vorstand des renommierten britischen Buchmachers nach Gesprächen mit größeren William Hill Teilhabern schriftlich bestätigte, dass es nicht zu einem Übernahmedeal kommen werde, gab auch Amaya ein Statement ab, welche den geplatzten Deal kommentierten. Laut Amaya ist ein speziell zusammengestelltes Komitee von unabhängigen Direktoren zu dem Entschluss gekommen, dass es für Amaya derzeit nicht das Beste wäre einer Fusion zuzustimmen.
„Amaya is a strong and growing company with experienced management and a proven strategy to deliver profitable growth and shareholder value,” Divyesh Gadhia, Chairman of Amaya, said in a statement. “Together with our financial advisors, we evaluated a wide range of strategic alternatives to maximize shareholder value and have concluded that remaining an independent company is in the best interest of Amaya’s shareholders at this time.”
Der derzeitige Markwert von William Hill wird geschätzt auf $3.3 Milliarden und der von Amaya Gaming beläuft sich auf etwa $2,6 Milliarden.
Gleichzeitig mit dem Statement gab Amaya Gaming an, dass ihr Ex-CEO David Baazov weiter an einem Kauf der zur Veräußerung stehenden Amaya Aktien interessiert sei, ein offizielles Angebot liegt dem kanadischen Konzern allerdings bis heute nicht vor. Der Ex-Gründer der Firma hatte angegeben das Unternehmen erneut privatisieren zu wollen, um handlungsfähiger und unabhängiger zu sein. Derzeit wird gegen Baazov aber noch wegen Insiderhandels ermittelt, weswegen er als Amaya CEO vor wenigen Wochen zurückgetreten war.