Zwei der größten Klassiker in der Spielewelt werden mit Karten und nicht allzu viel mehr gespielt. Es geht um Poker und Baccarat, auch bekannt als Baccara oder Bakkarat. Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Spielen, welche Strategien lassen sich vielleicht in beiden nutzen?
Unterschiedliche Spielziele stehen heraus
Die Unterschiede zwischen Poker und Baccarat beginnen bereits bei so simplen Dingen wie der Kartenanzahl und -art, die bei den verschiedenen Spielen genutzt werden. Während ersteres mit anglo-amerikanischem Blatt und 52 Karten gespielt wird, finden sich bei Baccarat deutlich mehr Karten. Gleich sechs Pakete französischer Spielkarten werden genutzt. Insgesamt befinden sich demnach 312 Blatt im Spiel. Das eigentliche Spiel bietet jeweils einige Unterschiede, die recht deutlich sind. Für jene, denen Baccara im Detail nicht bekannt ist: Mit zwei oder drei Karten versucht der Spieler, möglichst nahe zur Augensumme 9 zu gelangen. Dabei haben die Karten allesamt unterschiedliche Werte. Zweier bis Neuner zählen genau ihren Zahlenwert, ein Ass ist einen Punkt wert, während Zehn oder Bild null Punkte gibt. Sobald die Summe der Karten mehr oder gleich zehn ist, zählt nur die Einerstelle. Baccarat wird dabei generell gegen einen Dealer gespielt, der von entscheidender Bedeutung für das Spiel ist, da er nicht nur die Karten verteilt, mischt, abhebt, sondern ebenso die Einsätze entgegen nimmt. Nicht zuletzt dadurch eignet sich das Spiel optimal, um es auch gegen einen realen Dealer online spielen zu können.
Somit gibt es für jeden Teilnehmer selbst am virtuellen Tisch von der heimischen Couch das komplett realgetreue Erlebnis. Beim Pokern ist dies nur im abgewandelter Form möglich. Ein Dealer ist bei jenem Spiel bekanntlich nicht von zwingender Bedeutung, da dieser im realen Casino lediglich genau jenes und dessen Interessen vertritt. Spielerisch wird im Vergleich zu Baccarat keine spezielle Zahl angepeilt, sondern eine Kombination erreicht, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Augenzahlen selbst sind stets genau so viel wert, wie sie auch anzeigen. Dementsprechend bieten sich viele andere Strategien, als dies beim Baccarat der Fall ist. Die Komplexität steigt durch die höhere Anzahl der genutzten Karten innerhalb einer Runde an. In der meistgespielten Variante Texas Hold’em werden beispielsweise fünf Karten auf dem Tisch aufgedeckt, die mit weiteren Paaren als jeweilige Hände kombiniert werden. Abhängig von der Spieleranzahl sind so erstens deutlich mehr Karten im Spiel und zudem lassen sich die Chancen mathematisch besser einschätzen.
Womit hat man bei Baccarat Erfolg?
Die Mathematik spielt auch bei Baccarat eine wichtige Rolle, wenn auch in anderer Art und Weise. Der Casino-Vorteil ist während des Spiels relativ gering, zumindest bei zwei von drei Wettoptionen. Die mit Abstand schlechteste aller dieser Möglichkeiten ist das Wetten auf Unentschieden. Woran liegt das? Der Vorteil des Casinos liegt bei spektakulären 14,4 Prozent. Warum in aller Welt trotzdem einige Spieler diese Option wählen, ist offen und erstaunlich. Bei den anderen beiden Wettmöglichkeiten gibt es deutlich weniger Nachteil auf Spielerseite. Durch die Wette auf den Bankhalter liegt der Casino-Vorteil bei 1,06 Prozent. Bei Wette auf Spieler ergibt sich eine leichte Steigerung auf 1,24 Prozent.
Sollte man also einen Tisch gerade erst betreten, sollte die erste Wette stets auf den Bankhalter gesetzt werden. Zu beachten ist jedoch die stets vorhandene fünfprozentige Kommission, die von allen Spielern eingezogen wird, welche mit dieser Option Gewinne einfahren. Lohnenswert ist meistens das Verbleiben beim Wetten auf den Bankhalter, bis dieser verliert. Befindet sich dieser auf einer positiven Glückssträhne, dann lohnt sich das Setzen auf ihn allemal. Jedoch darf hier nicht allzu aggressiv vorgegangen werden, da es keine Garantie für den Fortbestand des Streaks gibt. Sobald der Bankhalter verliert, wird generell der nächste Gewinner abgewartet, bevor man selbst eine Entscheidung trifft. Wenn man einmal auf den Spieler setzt, gilt diese Regel allerdings nicht, da man aufgrund des geringeren Casino-Vorteils stets versucht, eine Strähne des Bankhalters zu erwischen. Sprich: Der Spieler verliert, sodass man direkt wieder auf Bankhalter umschwenkt.
Schon daran sehen wir, dass es verglichen mit Poker massiv mehr um das Glück geht, da man letztlich wie bei einem Münzwurf einen recht geringen Einfluss auf das Endergebnis besitzt. Eine gute Selbstdisziplin ist damit unabdingbar. Wenn man sein eigenes maximales Limit verspielt hat, sollte eine eindeutige Pause eingelegt werden, nach der mit frischen Gedanken weitergespielt werden kann. Doch nicht nur während eines negativen Laufs sollte Acht gegeben werden. Stattdessen ist es ebenso wichtig, die Disziplin aufgrund der ziemlich gleich hohen Chancen zu bewahren, wenn es gut läuft. Nach dem Gewinn einer Summe sollte so entweder der Tisch verlassen werden oder die Gewinnsumme vor dem Weiterspielen wenigstens deutlich verkleinert werden. Neben den finanziellen Interessen geht es bei Poker und Baccarat vor allem darum, Spaß und einen angenehmen Tisch mit guten Mitspielern zu haben.
Sobald dies gewährleistet ist, lassen sich auch eventuelle Verluste etwas leichter verdauen. Viele Gemeinsamkeiten lassen sich letztlich nicht analysieren. Stattdessen vertrauen beide Spiele auf unterschiedliche Prinzipien und Strategien, die optimal beherrscht werden wollen, um Erfolg zu haben.