Nach gut einem Drittel der diesjährigen World Series of Poker wird es Zeit für einen kleinen Zwischenstand. 35 von insgesamt 90 Bracelet-Events in Las Vegas sind entschieden. Die Zahlen dazu lassen sich durchaus sehen.
Die bisher ausgetragenen 35 Turniere schlugen mit satten 83.054 Entries zu Buche. Das sind jetzt schon mehr als bei den WSOPs bis 2014 überhaupt. Und im Jahr 2014 gab es immerhin 65 Bracelet-Events (allerdings auch kein Re-Entry!).
Insgesamt $82.767.489 an Preisgeld wurde bisher in den Turnieren ausgeschüttet und damit mehr als in den Jahren bis 2004 pro WSOP.
In 25 von den 35 Turnieren gab es Preispools von mehr als einer Million Dollar, zwölfmal waren es sogar mehr als $2 Mio. und zweimal wurden über zehn Millionen Dollar in einem Event verteilt.
Rekordfelder, wo man hinsieht
Fünfmal waren die Felder bisher größer als 5.000 Entries, wobei das Big50 (Event #3) mit 28.371 einen absoluten Rekord aufstellte und der Millionaire Maker mit 8.809 Teilnahmen das achtgrößte Spielerfeld der WSOP-Geschichte bescherte.
Vor allem die vielen niedrigen Buy-In-Turniere sorgen für die hohen Spielerzahlen. So generierten fünf Turniere mit Buy-Ins zwischen $500 und $1.500 mehr als 55.000 Entries alleine (Events #3, #9, #19, #32, #34).
Das kommt nicht überall gut an. Vor Ort an den Tischen aber auch in den sozialen Medien wird über das Für und Wider diskutiert. Viele Pros fragen sich – wie fast jedes Jahr – ob und wie das so weitergehen soll mit der WSOP:
Not a fan of all of the$600 type events. Part of the WSOP is that events are mid-high stakes, so not every single person can enter.
If you disagree, then why not have a $450 event? $120? Maybe we should end the summer with a 182,382 person $50 tournament for #WSOP50— Doug Polk (@DougPolkPoker) June 3, 2019
Zum einen ist das Rio tatsächlich mit all diesen Menschenmassen überfordert, und auch die Organisation ist nicht dafür ausgelegt: Schlangen bei der Registrierung, bei der LateReg, beim CashOut und natürlich vor den Toiletten. Events müssen verschoben werden oder fallen sogar aus, weil nicht genügend Kapazität vorhanden ist.
Außerdem gibt es immer wieder die Diskussion, ob Bracelets durch diese niedrigen BuyIns an Prestige verlieren. Was ist eure Meinung dazu?
Wie für die 50ste Ausgabe gemacht
Passend zum Jubeljahr holte Femi Fashakin im Big50 für Nigeria das Bracelet und machte sein Heimatland damit zum 50sten Land, aus dem je ein Bracelet-Gewinner kam.
Und ebenso passend schaffte es der Amerikaner Howard Mash als bisher jüngster Spieler überhaupt, das Senioren-Event für sich zu entscheiden. Mit, ja genau, 50 Jahren! Er war erst drei Monate vor dem Turnier 50 geworden und konnte damit gerade so teilnehmen.
Achtmal konnten Spieler ein Event gewinnen, die schon vorher Bracelet-Träger waren. Allen voran natürlich Michael Mizrachi mit seinem fünften Titel. Aber auch Eli Elezra, Scott Clements, Frankie O’Dell, Greg Mueller, Rami Boukai, Jim Bechtel und Adam Friedman. Letzterer schaffte es sogar, seinen Titel aus dem Vorjahr im gleichen Event zu verteidigen.
In den restlichen 65 Turnieren gibt es bestimmt noch viele spannende, skurrile und auch besondere Geschichten, die wir euch natürlich frei Haus berichten werden. Worüber würde ihr euch besonders freuen? Und natürlich sind wir auch schon ganz heiß auf das erste Bracelet aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz! Auf geht’s!