Es gibt in der deutschsprachigen Pokerszene sicher nicht viele Spieler, die noch kein WSOP-Bracelet gewonnen haben und denen es die gesamte Community wirklich gönnt, endlich den ganz großen Wurf zu schaffen!
Einer dieser Spieler, wenn nicht sogar der Spieler, auf den dies zutrifft, ist Ismael Bojang. Vor dem Finale von Event #40, einem $1.500 Pot-Limit Omaha-Turnier, hatte er bereits 70 WSOP-Cashes und 16 Finaltische auf seinem Konto.
Zuletzt scheiterte er im Vorjahr hauchdünn an seinem ersten Bracelet, als er sich im Heads-Up dem Israeli Timur Margolin beugen musste – doch dieses Mal kam alles anders!
Als Siebter in Chips kam Bojang vergangene Nacht ins Finale und mit Johannes Toebbe (Platz 3) und Sven Reichardt (Platz 11) waren zwei weitere aussichtsreiche Kandidaten aus dem deutschsprachigen Raum dabei.
Doch der Start hätte aus deutscher Sicht nicht schlechter ausfallen können. Auf einem Flop mit landete Reichardt mit Carson Wieland im All-In, und der Deutsche lag mit und Two Pair gegen das schlechtere Two Pair und den Draw des Amerikaners mit vorn. Nach und auf Turn und River mit der Straight für Wieland war Reichardts Stack aber so gut wie verloren. Eine Hand später schied er aus und musste sich mit dem 21. Platz begnügen.
Deutlich besser lief es lange Zeit für Johannes Toebbe. Er machte am Finaltisch immer mehr Boden gut und löste den lange führenden US-Amerikaner Benjamin Zamani bei noch vier Spielern als Chipleader ab. Bojang war zu diesem Zeitpunkt Letzter.
Doch nach der Pause zündete Bojang den Turbo, holte immer mehr auf und warf dann sogar seinen Landsmann aus dem Turnier. Auf einem Flop mit landeten sämtliche Chips in der Mitte und Toebbe brauchte mit gegen Bojangs Hilfe. und waren überhaupt nicht das, was Toebbe sehen wollte, und damit endete ein großartiges Turnier für ihn auf Platz 4.
Und Isi Bojang?
Der war nun nicht mehr aufzuhalten. Erst eliminierte er mit einer gefloppten Straight Zamani und dann erwischte es auch noch James Little. Der Amerikaner hatte nur noch zehn Big Blinds, als auf einem Turn mit alles in die Mitte ging. Bojang hatte mit die Straight bereits gefloppt, aber Little war mit und Top Set keineswegs chancenlos. Zamani brauchte eine Dame, eine Sieben, eine Sechs oder eine Vier, aber der River brachte mit der die Erlösung.
Ismael Bojang hatte sein erstes Bracelet unter Dach und Fach gebracht, und kündigte im Sieger-Interview an, dass er morgen nach Hause fliegen werde. Nach der überragenden Bilanz von zehn Cashes zuvor und nun einem Bracelet darf er davor aber erst noch eine Runde feiern. Vom ganzen Team von Hochgepokert die herzlichsten Glückwünsche zu diesem überfälligen Erfolg!