„Geht auf meine Kappe!“ – Phil Hellmuths missglückter Bluff beim Main Event

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Phil Hellmuth jr. (USA)

Phil Hellmuth ist nicht gerade bekannt, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Nach seinem Aus beim WSOP Main Event zeigte sich der 15-malige Bracelet-Gewinner aber erstaunlich einsichtig und nahm sein Scheitern auf die eigene Kappe!

Die Turniersituation

Nach einem mehrtätigen Abstecher nach Südamerika, wo er unter anderem Machu Picchu besucht hatte, kehrte Phil Hellmuth vergangene Nacht an die WSOP-Tische zurück.

Er nutzte die letzte Möglichkeit, um sich an Tag 2C noch in den Main Event einzukaufen. Mit seiner Startdotation von 60.000 Chips stieg Hellmuth bei Blinds von 400/800 ins Turnier ein und wollte offenbar gleich Druck machen.

Dabei hatte er aber die Rechnung ohne Kou Vang gemacht.

Die vorentscheidende Hand

Noch im ersten Level raiste Hellmuth mit 5h3h vom Cut-Off auf 2.000 und wurde von Kou Vang (45.000 Chips) auf dem Button auf 6.500 gereraist. Hellmuth bezahlte ohne Position und ohne Hand 4.500 nach, womit es mit 15.000 im Pott auf den Flop ging.

Kou Vang interpretierte Hellmuths polarisiertes Spektrum richtig (c) Katerina Lukina

Der Flop brachte Ts[9x][6x], und beide Spieler checkten. Auf dem Turm mit der 6s setzte Hellmuth 9.000 und Vang callte.

Nach einer [7x] auf dem River ging Hellmuth sofort All-In und da er Vang coverte, ging es um dessen Turnierleben. Ohne mit der Wimper zu zucken, callte Vang mit Ks9s und verdoppelte seinen Stack auf 90.000.

Hellmuth hatte nach der Hand nur noch 15.000 Chips, die er später verlor und ausschied.

Überraschende Einsicht

Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Hellmuth nach solch einer Hand als erstes den Gegner beschimpft, doch diesmal waren die Töne erstaunlich selbstkritisch.

„Ich kann wirklich niemandem die Schuld geben. Ich bin nie richtig ins Turnier gekommen. Ich habe einen waghalsigen Bluff gebracht, und da machte mein Gegner einen erstaunlichen Call. Aber das geht auf meine Kappe.“

Ein klein wenig Arroganz schimmerte dann aber doch durch: „Im Main Event hat man es eben mit Leuten zu tun, die nicht oft Poker spielen, und wenn man dann etwas Raffiniertes ausprobiert, kommt man nur sehr schwer damit durch. Und dann muss man sich das eingestehen. Das geht auf meine Kappe.”

Hier das Interview mit Kara Scott:

Applaus von Negreanu

So erlebt man Hellmuth selten, und obwohl einige zu Recht darauf hinwiesen, dass der „Spieler, der nicht oft Poker spielt“, in diesem Fall Turniergewinne von über einer Million Dollar vorzuweisen hat, gab es auch Zuspruch.

Und der kam – von wem auch sonst – von seinem alten Kumpel Daniel Negreanu:

Tja, schlecht geschlafen und daher nicht in Bestform – in den nächsten acht Tagen kann Hellmuth dann ja noch einmal sein ganzes Können zeigen!

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