Viele kennen ihn bestimmt schon. Er ist einer der Poker-Vlogger, die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht haben. Aber es gibt doch einen gewissen Unterschied. Anders als die meisten, liegt der Fokus bei ihm auf Turnieren. Und auch seine Herangehensweise ist anders: die Videos entstehen ohne großartige Ausrüstung, sondern nur mittels Smartphone. Die Rede ist natürlich von JeffBoski, dem Alter Ego von Jeff Sluzinski.
Wir haben uns mit Jeff in Las Vegas im Zuge der World Series of Poker getroffen und über sein Leben als Vlogger, Pokerspieler, Lebemann und seine Meinung zum aktuellen Pokergeschehen gesprochen.
Hochgepokert: Kannst du dich in wenigen Worten vorstellen?
JeffBoski: What’s up guys, JeffBoski here! (Anm.d.R. So lautet das Opening von Jeff in den meisten Videos.)
HGP: Wie war dein Poker-Sommer 2019?
Boski: Ich bin in diesem Sommer ein bisschen down was pokern angeht. Aber ich habe viele neue, coole Leute getroffen, die meine Vlogs schauen. Ich nenne sie immer „viewer“ statt Fans oder ähnliches.
HGP: Siehst du dich eigentlich immer noch als professionellen Pokerspieler oder bist du mittlerweile viel mehr ein Medienschaffender / Influencer?
Boski: Ich werde immer an erster Stelle ein Pokerspieler sein. Danach kommt YouTube-Vlogger.
HGP: Glaubst du, dass die WSOP in diesem Jahr einen besseren Job gemacht hat als in den letzten Jahren?
Boski: Ich denke, sie haben einen schlechteren Job gemacht, weil sie sich ja verbessern sollten. Sie haben so viel Geld verloren, weil sich Spieler wegen der langen Schlangen im Rio teilweise nicht registrieren konnten oder wollten. Sie sind dann lieber in andere Casinos gefahren und haben z.B. im Wynn/Encore gespielt.
HGP: Du bist nicht unbedingt ein Fan der WSOP. Wie würde die ideale „World Series of Boski“ aussehen?
Boski: Die perfekte WSOB liefe online und alle könnten bequem von zu Hause aus spielen. Vielleicht würde es ein paar Live-Events geben, aber online zu spielen ist weitaus effizienter. Für alle Parteien übrigens. Kein Warten bei der Registrierung, kein Warten bei den Auszahlungen. Kein Warten vor den Toiletten und vor allem keine Anfahrt und sich Aufhalten draußen bei im Badezimmer, kein Fahren und Gehen bei 43 Grad Hitze.
HGP: Wie sehen deine Pläne rund um deinen Vlog aus? Hast du da neue Sachen geplant?
Boski: Für den Vlog habe ich kürzlich jemanden engagiert, der mit beim Editieren der Hände hilft. Ein Video zu erstellen bedeutet für mich immer noch eine Menge Zeit und Aufwand. Man muss zunächst alles filmen, dann schneiden, zusammenfügen, Musik hinzuzufügen, ein Vorschaubild (thumbnail) erstellen, einen Titel finden, Schlagwörter generieren und und und.
HGP: Was hat dir mehr Angst gemacht: #nakedbandit, der in den Casinos in Vegas blank gezogen hat, oder die Erdbeben während der letzten Tage?
Boski: Ich habe den #nakedbandit nicht persönlich gesehen, aber bei den Erdbeben war ich natürlich live dabei. Das Erdbeben im Rio am 5. Juli habe ich als Spieler im Main Event erlebt, und das einen Tag davon im Norm Macdonald in Trump Towers habe ich gefilmt. Ich dachte, ein Flugzeug würde das Gebäude treffen. Wir waren hoch oben im 64. Stock. Davon gibt es auch Videomaterial in meinem Twitter-Account.
HGP: Was war für dich persönlich der größte Aufreger beim Pokern während der WSOP?
Boski: Mein jüngster Aufreger war heute ein Typ im Turner, der zugab bei 43 Grad zum Rio gelaufen zu sein, der schwitzte und wie ein Stinktier roch. Ich habe ihn darauf angesprochen und – wie immer – bestritt er es und sie beschuldigten mich, der Stinkende zu sein. Ignorante Menschen.
Außerdem finde ich es skandalös, dass die Verkäufer mit ihren Ständen bei der World Series of Poker die Kunden quasi betrügen dürfen. Ich spreche im Besonderen über die Handy-Ladegerät-Jungs und zu einem gewissen Grad auch die Anbieter der Balance-Armbänder. Ein Handy-Ladeschale, die andernorts maximal $50 kostet, wird dort für $250 angeboten.
HGP: Hast du irgendwelche Pläne, in näherer Zukunft mal nach Europa zu kommen?
Boski: Nein, ich habe keine Pläne nach Europa zu kommen, da ich den ganzen Ablauf des Fliegens hasse. Ich hasse es zu warten, wie man weiß. Wir haben nur eine begrenzte Zeit in dieser Simulation. Optimieren wir unsere Erfahrung!
Vielen Dank, Jeff, für deine Zeit! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Aktivitäten.
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